Münster (SMS) 53 Bewerbungen für den Umweltpreis der Stadt Münster gingen bis Ende August des vergangenen Jahres beim Umweltforum ein. Die 10-köpfige Jury unter Vorsitz von Nachhaltigkeitsdezernent Matthias Peck wählte fünf Preisträger aus, vergab drei Sonderpreise für Kinder und Jugendliche sowie einen Sonderpreis für das Lebenswerk. „Das war keine leichte Aufgabe“, blickt Matthias Peck zurück. „Es gab viele tolle Projekte und Ideen, die überzeugten, weil sie wichtig sind für den lokalen Umwelt- und Klimaschutz und weil sie mit großem Engagement vorangetrieben werden. Schnell war klar, dass mehr Preisträgerinnen und Preisträger als ursprünglich gedacht, gekürt werden.“
Da coronabedingt die traditionelle Feierstunde im Rathaus-Festsaal mit allen Bewerber-Gruppen nicht möglich war, gratulierten Oberbürgermeister Markus Lewe und Nachhaltigkeitsdezernent Matthias Peck den Preisträgern in einer virtuellen Feierstunde. Dotiert ist der Umweltpreis mit insgesamt 10 000 Euro. Die Filme zur Feierstunde und zu den Preisträgern können über www.umweltpreis-muenster.de abgerufen werden.
Mit dem ersten Platz wurde die Gruppe „Fridays for Future Münster“ für ihr Projekt „Münster klimaneutral 2030“ ausgezeichnet. Die Entscheidung der Jury stand schnell fest und fiel einstimmig aus. „Eine Demonstration mit mehr als 25 000 Teilnehmenden auf die Beine zu stellen, das ist herausragend“, sagt Jury-Vorsitzender Peck. „Die Aktivitäten der Gruppe und ihre fachliche Expertise fließen jetzt schon in einzelne Diskussions- und Entscheidungsprozesse der Ratsparteien und der Stadtverwaltung ein.
Auf Platz zwei setzte die Jury die Initiative „Leihothek“ und ihr Projekt „Bibliothek der Dinge“. Angelehnt an das Prinzip der öffentlichen Bibliotheken organisiert das Projekt die Ausleihe von Alltagsgegenständen: Von der Bohrmaschine über das Raclette-Gerät bis zum Badminton-Set können die Nutzerinnen und Nutzer Dinge ausleihen, die nur gelegentlich benötigt werden. Das spart Kosten und Platz im eigenen Haushalt und ist vor allem ressourcenschonend. Der dritte Platz ging an das Unternehmen „Koberg & Tente“. Seit 75 Jahren stellt der familiengeführte Betrieb in Münsters Süden Brillengestelle her und vertreibt sie. Frank Tente kümmert sich zusammen mit seinem Team sehr engagiert um die nachhaltige Umstrukturierung des Arbeitsalltags. Ebenfalls mit dem dritten Platz wurde die Firma „Liefergrün“ ausgezeichnet. Das Start-up möchte die Münsteranerinnen und Münsteraner dafür begeistern, Online-Bestellungen im Fachhandel vor Ort zu tätigen, um die Zustellung per Lastenrad oder E-Auto zu ermöglichen.
Mit den von der Sparkasse Münsterland-Ost gesponserten Sonderpreisen für Kinder und Jugendliche wurden drei Projekte ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielt das Familienzentrum Kita Lichtblick in Gievenbeck für das Projekt „Monat der Nachhaltigkeit“. Die Kita-Kinder beschäftigten sich mit nachhaltigen Lösungen für unterschiedliche Lebensbereiche. Dabei wurden auch Eltern und Großeltern eingebunden. Platz 2 ging an die Friedensreich-Hundertwasser-Schule in Roxel, die mit ihrem Aktionstag „Global Goals“ punktete und an das Gymnasium St. Mauritz, deren Umwelt-AG einen Nachhaltigkeitstag für Mitschülerinnen und Mitschüler organisierte.
Den „Preis für das Lebenswerk“ erhielt der Naturlandbetrieb Josef und Daniela lütke Jüdefeld für das Projekt „Ökologische und nachhaltige Gesamtkonzeption des Hofes an der Gasselstiege“. Die Pioniere der ökologischen Landwirtschaft betreiben den Hof seit 30 Jahren. Auf dem Gelände sind im Laufe der Jahre auch viele Initiativen heimisch geworden, die für einen nachhaltigen Lebensstil stehen.
Als Kooperationspartner der Stadt kümmerte sich das Umweltforum Münster wieder um die Organisation rund um den städtischen Umweltpreis. Informationen zum Umweltpreis und zu den Preisträgern gibt es unter www.umweltpreis-muenster.de.
Foto: Oberbürgermeister Markus Lewe (l.) und Nachhaltigkeitsdezernent Matthias Peck stellten die Preisträger vor. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.