Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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17.01.2003

Zwischen Unsicherheit und Selbstbewusstsein

Stadtmuseum zeigt Fotografien junger Mütter und eine Ausstellung zum Thema "Gewalt gegen Kinder"

(SMS) Fotografien junger Mütter und Texte und Bilder zum Thema "Gewalt gegen Kinder" - mit zwei weiteren Präsentationen setzt das Stadtmuseum sein umfassendes Ausstellungsprojekt "Demoisellen, Wichter, coole Girls - Mädchen in Münster" fort. Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 19. Januar, um 16 Uhr im Stadtmuseum.

Junge, sehr junge Mütter ließen sich mit ihren Erstgeborenen für die Bildserie "Oh my baby!" von Annet van der Voort fotografieren. Zu sehen sind großformatige Aufnahmen, die in ihrer statuarischen Ruhe an mittelalterliche Madonnendarstellungen erinnern.

Mädchen, selbst den Kinderschuhen kaum entwachsen, zeigen sich zusammen mit ihren Babys - stolz, aber gleichzeitig zwischen Unsicherheit und Selbstbewusstsein hin und her gerissen. "In diesen Doppelporträts gelingt es der Fotografin, eine besonders fragile Mutter-Kind-Beziehung mit großer Intensität festzuhalten", urteilt Stadtmuseumsdirektorin Dr. Barbara Rommé über die Aufnahmen, die bis zum 9. März zu sehen sind.

Die gebürtige Niederländerin Annet van der Voort lebt und arbeitet seit 1972 in Deutschland. 1993 schloss sie ihr Studium der Visuellen Kommunikation an der Fachhochschule Dortmund ab. Annet van der Voort kann auf zahlreiche Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland blicken.

Die beiden Dortmunder Künstlerinnen, Bettina Gundermann und Irene Prüllage, nähern sich in ihrer Präsentation dem Thema "Gewalt gegen Kinder" auf ungewöhnliche Weise. Kurze, prägnante Texte als nüchterne Bestandsaufnahme oder lakonische Innenschau im Zusammenspiel mit unprätentiösen Bildern schwach beleuchteter Interieurs vermitteln eine bedrückende Atmosphäre.

Die Ausschnitte trügerisch harmloser Schauplätze rücken das grausame Geschehen in den Bereich des Alltäglichen. Bewusst entzieht sich das Gezeigte einer sozialen Zuordnung. Der Fokus der Serie liegt nicht auf dem Tathergang an sich, sondern imaginiert Einblicke in die kindliche Psyche im hermetischem Mikrokosmos Familie. Diese Ausstellung wird bis zum 23. Februar gezeigt.

Bettina Gundermann arbeitet seit 1997 als freie Autorin. Ihr erste Buch "lines" erschien im März 2001 (Frankfurter Verlagsanstalt). Vor wenigen Wochen wurde sie mit dem Förderpreis für junge Künstler der Stadt Dortmund ausgezeichnet. Als freie Fotodesignerin ist Irene Prüllage tätig. Sie studierte Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Dortmund und hatte Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09