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Pressemitteilungen


27.08.1997

Historikerpreis für Prof. Repgen

Auftakt des Jubiläums "350 Jahre Westfälischer Friede" am 30. Januar 1998

(SMS). Der Bonner Geschichtswissenschaftler Prof. Dr. Konrad Repgen soll fünfter Träger des Historikerpreises der Stadt Münster werden. Darauf hat sich die Jury unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Marion Tüns verständigt. Der Rat der Stadt Münster muß diesem Beschluß formell noch beitreten, teilte Öffentlichkeits-Dezernent Jürgen Böckling mit; es sei zu erwarten, daß der Rat auf seiner nächsten Sitzung am 10. September dem Vorschlag folge.

Die Jury hatte sich bei der Zuerkennung des Preises von dem Kriterium leiten lassen, daß für den Verleihungstermin (am 30. Januar 1998 zum Auftakt des Jubiläumsjahres "350 Jahre Westfälischer Friede") ein Historiker auszuzeichnen sei, der mit seinem Werk maßgebliche Beiträge zur Geschichte Europas zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und Westfälischen Friedens vorweisen könne. Professor Repgen erfülle diese Voraussetzungen auf ideale Weise; der heute 74-jährige Wissenschaftler, der nach langjähriger Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität als Emeritus in Bonn lebt, gilt auch international als führender Vertreter seines Fachgebiets.

Die Jury hat mir ihrer Entscheidung einen Historiker gewürdigt, dessen gewichtigster Arbeitsschwerpunkt die Geschichte Europas im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges und Westfälischen Friedens ist. Bereits 1962/1965 veröffentlichte er sein grundle-gendes zweibändiges Werk „Die römische Kurie und der Westfälische Friede." Immer wieder hat er seither die Thematik des Friedens im Inneren der Staaten und zwischen den Staaten behandelt und ist den historischen Fragen nachgegangen, die auch heute von bedrängender Aktualität sind.

Das wissenschaftliche Lebenswerk Konrad Repgens, so weiter das Urteil der Fachjury, umspannt die Geschichte Deutschlands und Europas vom Zeitalter der Reformation bis zur Gegenwart. Es erschließt für die Forschung wie für die politische Bildung Grundlagen der neueren und neuesten Geschichte. Dies gilt zumal für seine Tätigkeit als Hauptherausgeber des inzwischen bereits 40 Bände umfassende Editions-werkes "Acta Pacis Westphalicae." Repgens zentrales Forschungsthema, so die Jury, "schlägt die Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart."

Der Historikerpreis der Stadt Münster war 1978 anläßlich der 330-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens gestiftet worden. Er wurde bisher viermal verliehen, und zwar an die Wissenschaftler Gordon A. Craig (1981), Thomas Nipperdey (1984), Hans-Peter Schwarz (1988) und Jacques Le Goff (1993). Für die fünfte Verleihung im Jahr 1998 ist eine Dotation von 25 000 DM vorgesehen.