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Pressemitteilungen


19.08.1997

Freye: „Wir machen weiter"

Nach der Absage von „Holiday Inn" Gespräche mit anderen Interessenten

(SMS) „Nicht ohne Bedauern" hat die städtische Verwaltungsspitze nach den Worten von Öffentlichkeits-Dezernent Jürgen Böckling auf die Nachricht reagiert, daß der internationale Hotelkonzern „Holiday Inn" sein seit längerer Zeit geplantes Hotelprojekt neben der Halle Münsterland nun doch nicht realisiert. Stadtdirektor Horst Freye, der den erkrankten Oberstadtdirektor Dr. Pünder vertritt, informierte am Dienstag die städtische Beigeordnetenkonferenz über die veränderte Sichtweise in der Führungsetage von „Holiday Inn."

Die Nachricht aus Brüssel, wo die für Europa, den Mittleren Osten und Afrika zuständige Zentrale angesiedelt ist, war am vergangenen Wochenende bei der Stadt Münster eingetroffen. Vorausgegangen waren intensive Gespräche und Korrespondenzen, zuletzt ein Telefonat des auch für die Wirtschaftsförderung zuständigen Stadtdirektors Freye mit dem neuen Direktor für Entwicklungsaufgaben in der Brüsseler Zentrale, Peter Veermer. Freye hatte zuvor schon schriftlich darauf gedrängt, daß der seit fast einem Jahr vorliegende Entwurf für einen Grundstückskaufvertrag nun auch beurkundet würde.

Eindringlich war, wie Öffentlichkeits-Dezernent Jürgen Böckling gestern berichtete, in den letzten Wochen immer wieder von der Stadt Münster dargelegt worden, welche immensen Vorleistungen im Rahmen der langjährigen Planung für das Hotelprojekt an der Halle Münsterland erbracht wurden, daß und in welchem Umfang auch immer wieder auf besondere Wünsche des Hotelkonzerns eingegangen wurde; schließlich war auch das der Halle Münsterland vorgelagerte Parkhaus zu Gunsten des Hotelprojekts abgerissen worden. „Jetzt brauchten wir einfach eine klare Äußerung Ja oder Nein", sagte Böckling, „um eventuell mit anderen Interessenten Verhandlungen weiterführen oder auch neue Kontakte aufnehmen zu können."

Die Absage von „Holiday Inn" ist für die Stadt Münster insbesondere wegen des langen Planungsvorlaufs und des nun entstandenen zeitlichen Rückschlags bedauerlich. Damit erleben zugleich die Planungen im gesamten Bereich von Hafen und Halle Münsterland einen Rückschlag, weil das Hotelprojekt eingebettet war in ein umfangreiches Konzept von Stadtplanung und Stadterneuerung, zu dem auch der Ausbau der Halle Münsterland zu einem regional bedeutsamen Messe- und Kongreßstandort gehört. Während dieser Ausbau weiter fortschreitet und Ende letzten Jahres zwei neue Hallenkomplexe in Betrieb gegangen sind, soll im Herbst dieses Jahres das Kongreßzentrum fertiggestellt sein. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch nach ursprünglichen, später geänderten Vorstellungen von „Holiday Inn" das Messehotel eröffnet werden.

Wie geht es nun weiter? Die Stadt Münster wird sich, so Stadtdirektor Freye, auf die neuen Gegebenheiten, die er auf Veränderungen vor allem der Geschäftspolitik, neue Gewichtungen in der Führungsspitze und personelle Umbesetzungen zurückführt, einzustellen haben. Das heißt: Die Gespräche und Verhandlungen mit anderen Hotelkonzernen, die bis zur Präzisierung des Projektes „Holiday Inn" geführt wurden, müßten jetzt wieder aufgenommen oder auch erweitert werden.

Als Dezernent für die Bereiche Stadtentwicklung und Wirtschaft ist Freye jetzt - unabhängig von seiner Vertretungsfunktion für den Oberstadtdirektor - auch fachlich direkt „am Ball". Bei der Suche nach konstruktiven, realistischen Alternativen werde sich die Stadt durchaus auf gute Kontakte zu namhaften Hotelkonzernen stützen können, die ihr Interesse signalisiert haben, als Investoren bzw. auch als Betreiber eines Kongreßhotels in Nachbarschaft zur Halle Münsterland aufzutreten.