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Pressemitteilungen


09.10.1997

Münster ist Modellstadt im Bündnis "Städte der Zukunft"

Oberbürgermeisterin Marion Tüns unterzeichnete beim Welt-Habitat-Tag Vereinbarung zur nachhaltigen Stadtentwicklung

(SMS) Münster ist eine von vier "Städten der Zukunft", mit denen das Bundesbauministerium Strategien für eine nachhaltige, zukunftsfähige Stadtentwicklung erarbeiten will. Neben Heidelberg, Dessau und Güstrow wurde die Westfalenmetropole unter 300 bundesdeutschen Kommunen als Modellstadt ausgewählt. Der Bund bezuschußt jede der Modellstädte in den nächsten fünf Jahren mit nahezu 2,2 Mio. Mark.

Auf dem Welt-Habitat-Tag in Bonn unterzeichnete Oberbürgermeisterin Marion Tüns in Anwesenheit von Vertretern der Vereinten Nationen, des Bundes und der Länder eine Qualitätsvereinbarung für das Bündnis "Städte der Zukunft". Darin verpflichten sich die vier Modellstädte, sparsam und schonend mit Boden umzugehen, vorsorglich im Umweltschutz aktiv zu werden und sich um sozialverantwortliche Wohnungsversorgung zu kümmern. Gleichzeitig soll eine standortsichernde Wirtschaftspolitik betrieben werden. Auf dem Gebiet der stadtgerechten Mobilitätssteuerung hat sich Münster als Fahrradstadt bereits einen Namen gemacht.

In 18 Pilotprojekten wird Münster die Strategien des Bundes zur nachhaltigen Stadtentwicklung konkret umsetzen: Ein umweltverträglicher Gewerbepark, eine große Radstation am Hauptbahnhof, die Stärkung der Stadtteilzentren oder die Altbausanierung auf Niedrigenergiestandard sind nur einige der Handlungsfelder. "Die Teilnahme an dem Bündnis bietet vielfältige Chancen, Münster zukunftsorientiert und innovativ weiterzuentwickeln", so Oberbürgermeisterin Marion Tüns.

Zum Abschluß des Welt-Habitat-Tages gab Bundesbauminister Klaus Töpfer der münsterschen Oberbürgermeisterin bereits die Bewilligung für die umfangreichen Bundesmittel mit auf den Weg, die Vorhaben können also kurzfristig begonnen werden. Eine Forschungsagentur wird die Modellprojekte wissenschaftlich begleiten und dokumentieren. Damit sollen die Erfahrungen, die in Münster gemacht werden, auch anderen Städten zugänglich gemacht werden - als Beispiele für zukunftsfähige Stadtentwicklung.

"Münster hat bereits in der Vergangenheit hervorragende Vorleistungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung erbracht", lobte Hans Jürgen Baedecker, Staatssekretär im Ministerium für Stadtentwicklung, Kultur und Sport NRW. "Mit der Unterzeichnung der Qualitätsvereinbarung bestätigt die Stadt diesen hohen Standard." Für fünf Jahre gilt das Bündnis "Städte der Zukunft". Auf der Weltstädtebaukonferenz "Urban 21", die als Bestandteil der EXPO im Jahr 2000 in Berlin stattfindet, soll Zwischenbilanz gezogen werden. Als Modellstadt werde Münster die Chance wahrnehmen, diesen Prozeß bis zur "Urban 21" mitzugestalten, freute sich Oberbürgermeisterin Marion Tüns.

Mit dem Projekt "Städte der Zukunft" betritt Münster gleichwohl kein Neuland, wie die Oberbürgermeisterin bei ihrer Darstellung der Stadt Münster anläßlich des Festaktes unterstrich. Sie hob besonders das hohe Umweltbewußtsein der münsterschen Bürgerinnen und Bürger und der Betriebe hervor. Die große Bedeutung des Fahrrades, gestiegene Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr ebenso wie die stark rückläufigen Restmüllmengen seien Belege für die ökologische Sensibilität der Münsteraner.