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Pressemitteilungen


09.10.1997

Start der Sanierungsarbeiten am Breul

Bewohner leisten wesentlichen Beitrag zur Modernisierung/ Einzug wie geplant ab Mai ´98

(SMS) Die Modernisierung der städtischen Häuser Breul 32 bis 38 beginnt. Nachdem die Bewohnerinnen und Bewohner in Ersatzunterkünfte gezogen sind, wird nun plangemäß die Vorbereitung für Isolierung, Maurer-, Zimmerer-, Dachdeckerarbeiten und die Installation von Heizung, Sanitär und Elektrik in Angriff genommen. Ab März nächsten Jahres sollen die Bewohner ihre Häuser schon für den Einzug herrichten können. Ihre aktive Mitarbeit macht den straffen Zeitplan bei den Bauarbeiten möglich.

Noch vor dem Winter werden die Dachgauben erneuert und das Dach neu gedeckt. Die folgende, im Energiekonzept vorgesehene Wärmedämmung und die Erneuerung der Haustechnik senken den Energieverbrauch gegenüber dem jetzigen Zustand um mehr als zwei Drittel. Damit werden sogar die Vorschriften der Wärmeschutzverordnung 1995 unterschritten. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Häuser mit einem Kleinblockheizkraftwerk nachgerüstet werden.

Die Modernisierung folgt nicht nur in diesem Punkt den Grundsätzen eines ressourcenschonenden, kostenreduzierten Wohnungsbaus: Instandsetzen und Wiederverwerten heißt die Devise. Maurer und Zimmerer werden nur geringfügige Änderungen am Zuschnitt der entstehenden 35 bis 108 Quadratmeter großen Wohnungen vornehmen; vorhandene Materialien und Baustoffe werden weitestmöglich wiederverwendet. Die Haustechnik ist einfach und umweltschonend: So wird beispielsweise eine Regenwassernutzungsanlage für Toilettenspülungen und Gartenbewässerung installiert.

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Breul-Häuser haben bereits in der Vergangenheit die Ärmel hochgekrempelt. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag, um mit ihrer Arbeit die Sanierungskosten niedrig zu halten. Vorbereitende Aufräum-, Abbruch- und Demontagearbeiten haben sie bereits begonnen. Ab März '98 werden sie spachteln und anstreichen, Dielen abschleifen und Türen aufarbeiten, um die Wohnungen für den Einzug endgültig herzurichten.

Im vergangenen September sind die 41 Bewohnerinnen und Bewohner - der 42. Jungbewohner ist unterwegs - in Ersatzunterkünfte umgezogen. In ehemaligen Schulräumen an der Schulstraße und in einem Büro- und Lagergebäude an der Gasselstiege haben sie sich provisorisch ihre Quartiere für den Winter hergerichtet. Der komplette Freizug der Gebäude am Breul erleichtert die Modernisierung erheblich: Ein gebäudeweises Umziehen hätte die Bauzeit auf das Dreifache ausgedehnt, meint Rolf Heyer von der mit der Projektsteuerung beauftragten Landesentwicklungsgesellschaft NRW (LEG).

Die veranschlagten Baukosten von 1,87 Mio. Mark werden eingehalten, bestätigt die LEG. Beantragt ist je ein öffentliches, zinsgünstiges Darlehen des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Energieeinspar- und dem Modernisierungsprogramm. Mit dem Eingang der Bewilligungsbescheide wird jeden Tag gerechnet, die Bauarbeiten dürfen schon vorzeitig beginnen. Zusätzliche Fördermittel aus einem Fonds des Städtebauministeriums zur Erhaltung städtebaulich wertvoller Strukturen sind ebenfalls in Aussicht gestellt. Die Förderung für die Regenwassernutzungsanlage ist bereits bewilligt.

Die Zusammenarbeit zwischen der LEG, der Bewohnerschaft, der Stadt Münster und dem "Verein zur Erhaltung preiswerten Wohnraums e. V." entwickelt sich unterdessen sehr gut. "Die Bewohner haben alle Absprachen immer verbindlich eingehalten", bestätigt Stadtdirektor Horst Freye. Selbstverwaltung und eigenverantwortliches Arbeiten spielen eine wichtige Rolle bei dem Modernisierungsvorhaben.

Als Pilotprojekt für sozialverantwortliche Wohnungsversorgung wird die Sanierung der Häuser Breul 32 bis 38 durch begleitende Forschung des Bundes im Bündnis "Städte der Zukunft" untersucht.