Münster (SMS) Rund ein Jahr lang hat die Stadt Münster die Möglichkeiten für den Neubau eines Feuerwehrhauses in Albachten auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs an der Dülmener Straße geprüft. Nun soll der Bau doch auf einem städtischen Grundstück im geplanten Neubaugebiet Albachten-Ost entstehen.
Stadtrat Wolfgang Heuer erklärt die Sachlage, die im November im Rat bestätigt werden soll: „Dass der Bau eines Feuerwehrhauses auf dem ehemaligen Friedhof herausfordernd sein würde, war von Anfang an klar. Entsprechend hat die Stadt sich intensiv bemüht, die seinerzeitige Entscheidung des Rates umzusetzen. Nach mehreren planerischen Lösungsversuchen müssen wir heute feststellen: es funktioniert nicht.“
Vor gut einem Jahr hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, den Neubau eines Feuerwehrhauses für den Löschzug Albachten auf einem noch zu erwerbenden und zu entwidmenden Friedhofsgelände sowie einem ebenfalls noch zu erwerbenden benachbarten Privatgrundstück an der Dülmener Straße vorzubereiten – unweit vom bisherigen Feuerwehrstandort. Die Feuerwehr unterhält dort einen von 20 Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Münster, der unter anderem für den Schutz von 2660 Wohnhaushalten in und um Albachten erstzuständig ist. Der Neubau ist notwendig, weil das bisherige Feuerwehrhaus aus dem Jahr 1948 dem heutigen Bedarf bei weitem nicht mehr gewachsen ist.
Die zur Verfügung stehende Fläche stellte sich jedoch als nicht vereinbar mit den heutigen Anforderungen an Feuerwehrhäuser heraus. Das haben mehrere Planungsvarianten des Amtes für Immobilienmanagement ergeben. Insbesondere die Unfallkasse NRW sieht bei allen Varianten erhebliche Einschränkungen für den Betrieb voraus. So sei die Verkehrsfläche vor den Fahrzeughallen wegen der zu kleinen Grundstücksfläche nicht groß genug. Bei Alarmausfahrten würden Gebäudewände die Sichtachse auf die Dülmener Straße sehr einschränken. Auch fehle es an einem ausreichend großen Übungshof, an Pkw-Stellplätzen und an ausreichend großen Lagerräumen. Im Fazit lasse der ungünstige Zuschnitt der Grundstücksfläche eine norm- und richtlinientreue Umsetzung des Bauvorhabens auf dem ehemaligen Friedhof nicht zu. Auch die verwaltungsinterne Prüfung durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit bestätigt die kritischen Punkte. Darüber hinaus sprechen die bisher ermittelten Baukosten in Höhe von ca. 5,2 Mio. Euro nicht für diesen Standort.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Verwaltung für den geplanten Neubau erneut den reservierten Standort im Neubaugebiet Albachten-Ost. Das dortige städtische Grundstück sei mit 3.500 Quadratmetern ausreichend groß, günstig zugeschnitten und bauplanungsrechtlich gesichert. Dem Vorschlag der Stadt zufolge sollen schnelle Einsatzzeiten von dort aus sichergestellt werden, in dem das Grundstück unmittelbar an die Weseler Straße und damit an das Hauptverkehrsnetz der Stadt Münster angeschlossen wird. Insgesamt soll das neue Feuerwehrhaus dort nach derzeitigen Planungen Platz für vier Fahrzeuge und ein bis zwei Wohnungen bieten. Die Politik wurde am Donnerstagabend über das weitere Vorgehen informiert.