Münster (SMS) Die Stadt Münster rückt die Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt verstärkt in den Fokus und hat mit der Erarbeitung des Aktionsplans „Istanbul-Konvention“ begonnen. Auf Einladung des Amtes für Gleichstellung trafen sich am Freitag, 8. Dezember, Interessensgruppen und Organisationen sowie Expert*innen aus der Stadtgesellschaft, der Polizei, der Politik und der Verwaltung zu einem ersten gemeinsamen Austausch im Historischen Rathaus.
Die Istanbul-Konvention des Europarats ist ein völkerrechtlicher Vertrag zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In Deutschland ist das Übereinkommen seit Februar 2018 in Kraft. Nach Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt.
„Städten und Kommunen kommt bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention eine ganz besondere Bedeutung zu. Hier entscheidet es sich, ob die vorhandene Infrastruktur ausreicht, um Frauen und ihre Kinder vor Gewalt und vor allem auch häuslicher Gewalt zu schützen“, sagte Oberbürgermeister Markus Lewe in einer Videobotschaft. „Diese Auftaktveranstaltung und die sich anschließenden Arbeitsgruppen sollen Lücken in der kommunalen Infrastruktur in unserer Stadt identifizieren. Gemeinsam wollen wir Strategien und Maßnahmen entwickeln, um diese Form der Gewalt zu bekämpfen.“
Der Rat der Stadt Münster hatte die Verwaltung im vergangenen Jahr beauftragt, einen Aktionsplan „Istanbul-Konvention“ zu erarbeiten. In den kommenden Monaten werden nun die erforderlichen Maßnahmen für diesen Aktionsplan bei weiteren Terminen und in Arbeitsgruppen entwickelt. Voraussichtlich im Sommer 2025 soll der Aktionsplan im Rat beschlossen werden.
Bild: Start für den Aktionsplan „Istanbul-Konvention“: Interessensgruppen und Organisationen sowie Expert*innen aus der Stadtgesellschaft, der Polizei, der Politik und der Verwaltung kamen auf Einladung des Amtes für Gleichstellung zu einem ersten gemeinsamen Austausch zusammen. Foto: Stadt Münster/Michael Bührke. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.