Münster (SMS) Der Rat der Stadt Münster hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch (22. März) einen Bericht über die Ergebnisse der Bürgerumfrage 2021 erhalten. Im Fokus der Untersuchung stand unter anderem die Innenstadt von Münster: Der überwiegenden Mehrheit der Befragten gefällt die Innenstadt sehr gut bis gut (86,2 Prozent), während nur ein kleiner Teil sie als teils gut/teils schlecht (13 Prozent) oder schlecht bis sehr schlecht (0,5 Prozent) beurteilt. Am häufigsten als passend bewerteten die Teilnehmenden dabei die Verbindungswege zwischen Einkaufsstraßen (88,3 Prozent), das Einzelhandels- und Warenangebot (83,6 Prozent) sowie das Angebot an Cafés und Restaurants (76,9 Prozent).
Als zu wenig vorhanden schätzen die meisten Befragten Treffpunkte und Sitzmöglichkeiten im Freien ohne Zwang, etwas zu konsumieren (76,0 Prozent), sowie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (61,2 Prozent) ein. Möglichkeiten zum Parken für Pkw wurden dagegen am häufigsten (18,2 Prozent) als zu viel vorhanden bewertet. Hier spiegelt sich wider, dass auf die Frage „Was gefällt Ihnen an der Innenstadt überhaupt nicht?“ die am meisten genannte Antwort „Zu viele Autos“ war. Als das Verkehrsmittel, das in der Regel für den Besuch der Innenstadt genutzt wird, nannten die Münsteranerinnen und Münsteraner mit Abstand am häufigsten das Fahrrad (64,4 Prozent), gefolgt vom Zufußgehen (36,5 Prozent), dem Pkw (33,2 Prozent) und dem öffentlichen Nahverkehr (32,6 Prozent).
Miete: Lage und Wohndauer zentrale Faktoren
Auch zum Thema Wohnen machten die Befragten Angaben. So zeigen die Umfrageergebnisse, dass der Median – also der mittlere Wert – für Netto-Kaltmieten in Münster bei 9,32 Euro pro Quadratmeter liegt. Dabei weisen die Stadtteile im Stadtbezirk Mitte ein in der Regel höheres Mietniveau auf. An der Spitze stehen hier die Stadtteile Schloss und Schlachthof, wo der Wert bei elf bis zwölf Euro liegt. Am niedrigsten sind die Mieten dagegen mit Werten unter 7 Euro in Amelsbüren und Berg Fidel. Neben der Lage der Wohnung hat auch die Wohndauer einen großen Einfluss: Die höchste Netto-Kaltmiete gaben Befragte mit einer Wohndauer unter zwei Jahren mit 10,24 Euro pro Quadratmeter an. Mit 7,17 Euro war sie bei einer Wohndauer von über 25 Jahren am geringsten.
Die Umfrage hat auch die Mietbelastungsquote in Münster ermittelt. Diese gibt an, welchen Anteil ihres Haushaltsnettoeinkommens die Münsteranerinnen und Münsteraner benötigen, um ihre Warmmiete zu bezahlen. Der Großteil der Befragten (62,1 Prozent) weist Mietbelastungsquoten von bis zu 30 Prozent auf – danach folgen Quoten zwischen 30 und 40 Prozent (20 Prozent), 40 und 50 Prozent (9,9 Prozent) und über 50 Prozent (8 Prozent).
Gute Erfahrungen mit der Stadtverwaltung
Ein weiterer Themenblock der Befragung beschäftigt sich unmittelbar mit der Stadtverwaltung selbst. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden stuft ihre bisherigen Erfahrungen mit der Verwaltung als sehr gut bis gut ein (81,4 Prozent), nur wenige als eher schlecht (9,5 Prozent) oder schlecht (1,6 Prozent). Der Hauptteil der Befragten gibt dabei an, dass es sehr wahrscheinlich oder eher wahrscheinlich ist, dass die Aussagen der Stadtverwaltung verlässlich sind (81,4 Prozent,), dass sie Bürgeranliegen diskret behandelt (77,9), dass sie Bürgerinnen und Bürgern schnell hilft (67,5 Prozent), dass die Abläufe innerhalb der Verwaltung nachvollziehbar sind (63,7 Prozent) und dass sie alle Bürgerinnen und Bürger gleichbehandelt (61,4 Prozent).
Auch Fragen zur Smart City Münster und zur Zeitverwendung für Beruf, Familie und Freizeit waren Teil der Untersuchung. Einen umfangreichen Ergebnisbericht zu allen Themenbereichen gibt es auf der Internetseite der Stadt Münster unter www.stadt-muenster.de/statistik-stadtforschung/kommunale-umfragen.
Seit 1988 befragt die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig zu ihren Einstellungen zu kommunalen Themen und den Lebensbedingungen in Münster. Das Stadtplanungsamt hatte bei der jetzigen Auflage der Bürgerumfrage rund 10.400 zufällig ausgewählte, volljährige Münsteranerinnen und Münsteraner eingeladen, im November und Dezember 2021 an der Umfrage teilzunehmen. Die Auswahl stand dabei repräsentativ für die Gesamtbevölkerung Münsters. Bis zum Ende des Befragungszeitraums beteiligten sich rund 3.500 Personen. Im Sinne einer bürgernahen Stadtverwaltung ist die Umfrage eine Beteiligungsmöglichkeit für Münsteranerinnen und Münsteraner mit dem Ziel, Entscheidungs- und Planungsgrundlagen für Verwaltung und Politik zu verbessern.