Aus der Feder des Nuntius stammen bekanntlich noch weitere tourismusfördernde Auslassungen über die "Heimat des Regens" mit dem "schimmligen Schwarzbrot", in der "Bürger und trächtige Kühe" gemeinsam mit dem "stinkenden Bock" und der "borstigen Sau" unter gemeinsamem Dach wohnen. Die Münster-Liebhaberin von der Bergstraße wird sich von derlei Kunde auch künftig nicht abschrecken lassen. Deshalb erhält sie von Oberbürgermeisterin Tüns zur Einstimmung auf den nächsten Besuch schon mal die Chigi-Gedichte im vollen Wortlaut. Wenn irgend möglich, will sie wiederkommen. Derweil grüßt sie die "liebe Stadt und Deine Bürger und deren Oberbürgermeisterin!"
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Pressemitteilungen
05.02.1999
Liebe auf den ersten Blick
Vor den Münster-Erlebnissen einer Besucherin verblassen die gereimten Boshaftigkeiten des Fabio Chigi
(SMS) Ferien in Münster, daraus wird mehr als eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft, da kann einen schon die Liebe auf den ersten Blick packen. "Neulich hatte ich das Glück, Dich besuchen zu dürfen", schreibt eine Besucherin aus Weinheim an der Bergstraße an Oberbürgermeisterin Marion Tüns und die "liebe Stadt Münster". "Wie war ich beeindruckt von Deinen schönen Häusern mit den prächtigen Giebeln, Deinem Rathaus, dem Dom und - ich muß es erwähnen - dem noblen Menschenschlag." Nicht zu vergessen "die wunderschönen Kaufläden mit den edlen Sachen für Leib und Seele" und die Stadtführung mit Gerlinde Lücke vom Gästeführer-Team, "für die ich manches andere Vergnügen ausgeschlagen hätte".
Wer das erlebt, ist sogar bereit, den Münster-Gedichten des päpstlichen Nuntius Chigi aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zu widersprechen. Unter Hinweis auf Chigi hatte die Besucherin in einem Stadtführer gelesen, "daß Du zwar hohe Arkaden habest und hochgewachsene Menschen, aber der Mist vor den Häusern läge und - vor allem - die Männer dicke Bäuche vom Bier hätten". Stimmt überhaupt nicht, "ich kann das nicht bestätigen!"