300 Beschäftigte der Stadtverwaltung arbeiten in dem Dienstgebäude am Ludgerikreisel. Im Januar 2000 packen sie ihre Sachen und ziehen um. Ab Februar 2000 gehört das Stadthaus II den Bauarbeitern: Fassade, Heizung, Büros, Flure und Kantine werden saniert, Wasserleitungen müssen ausgetauscht werden, eine behindertengerechte Ausstattung ist vorgesehen, das Energiekonzept wird umgesetzt. Die Energiebilanz im Stadthaus II wird nach der Sanierung deutlich günstiger ausfallen. Während die Heizwärme zur Zeit durch etliche Ritzen nach außen dringt, sorgt die fachgerechte Wärmedämmung künftig dafür, daß der Heizwärmebedarf unter 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegt.
Die komplette Sanierung des Stadthauses II schlägt mit 20,5 Millionen Mark zu Buche. Hinzu kommen Kosten von rund 675 000 Mark für den Umzug der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Umstellung der EDV-Anlage. "Wir nutzen jetzt die einmalige Chance, in dem leeren Gebäude die über kurz oder lang anstehenden Arbeiten in einem Rutsch ausführen zu lassen. Dadurch sparen wir Kosten ein, die bei anderer Vorgehensweise zwangsläufig entstehen würden", so Marion Tüns. "Es wäre wenig sinnvoll, daß Haus für einzelne Renovierungsarbeiten in fünf oder sechs Jahren erneut auf den Kopf zu stelllen. Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Bürgerinnen und Bürger müßten dann noch einmal Einschränkungen in Kauf nehmen."
Das Stadthaus II ist Anfang der 60er Jahre vom damaligen Landkreis Münster als Kreishaus am Ludgeriplatz errichtet worden. Nach zweijähriger Bauzeit zogen im November 1963 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung in das dreizehngeschossige Hochhaus und den viergeschossigen Nebenflügel ein. Das Erdgeschoß des Hochhauses ist zur Zeit verpachtet. Die Verwaltung prüft, ob dort eine Bürgerberatung für den Bereich "Jugend und Soziales" eingerichtet werden kann. Im zehnten und elften Obergeschoß sind Sitzungssäle untergebracht, in den übrigen Etagen befinden sich Einzel- und Zwei-Personen-Büros.
Mit der Vorentwurfsplanung für die Fassadensanierung hat der Ausschuß für Umweltschutz und Bauwesen das Architekturbüro Prof. Harald Deilmann beauftragt. Die neue Fassade wird sich äußerlich kaum von der vorhandenen Fassade unterscheiden. Die Planer tragen mit diesem Vorschlag der Tatsache Rechnung, daß das Gebäude am Ludgeriplatz stadtprägenden Charakter für Münster hat.