"Wenn wir auch mittel- und langfristig Arbeitsplätze für den Standort Münster sichern und schaffen wollen, müssen wir unbedingt hier ansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen genügend Flächen in angemessener Qualität anbieten können", betont Stadtdirektor Horst Freye. Deshalb hat das Dezernat für Stadtentwicklung und Wirtschaft das Handlungsprogramm Gewerbeflächen erarbeitet, das jetzt zum Stichtag 31. Dezember 1998 aktualisiert wurde. Damit soll das Angebot an Flächen unter Berücksichtigung der Interessen von Unternehmen und des Grundsatzes ressourcenschonender Stadtentwicklung verbessert werden.
"Die Untersuchung bestätigt den akuten Handlungsbedarf", erläutert Freye. Sie zeige deutlich, daß es trotz der Entwicklungsmaßnahmen in bestehenden Gewerbegebieten kurz- und mittelfristig in einzelnen Bereichen zu Engpässen kommen werde.
Betroffen sind zum einen kleine, stadtteilorientierte Betriebe im Norden und Osten. Um vor allem Unternehmen mit dem Einzugsgebiet Kinderhaus, Coerde und Handorf geeignete Angebote machen zu können, schlägt das Handlungsprogramm ein Bebauungsplanverfahren für eine weitere Fläche nördlich des Heitmannsweges vor.
Noch kritischer sieht es für Gewerbe und Industrie mit großem Flächenbedarf aus. "Ohne neue, hochwertige Gebiete ist die Stadt bereits heute kaum noch in der Lage, ihre Ansiedlungspolitik in diesem Segment aktiv zu gestalten", warnt Stadtdirektor Freye. Deshalb empfiehlt das Handlungsprogramm dringend die Aktivierung des Gewerbe- und Industriegebietes Südwest und seine Aufnahme in das "Arbeitsprogramm verbindliche Bauleitplanung". Mit seiner Nähe zum Ballungsraum Ruhrgebiet und den Anschlußmöglichkeiten an Schiene, Wasser und Autobahn liegt es sehr günstig. Es deckt es nicht nur die Lücke im Angebot, sondern eignet sich darüber hinaus gut für eine Entwicklung in regionaler Zusammenarbeit.