Beide Referenten traten in mehreren Veranstaltungen der Reihe "Klimabündnis - eine Zwischenbilanz" auf. Darin zogen das Eine-Welt-Forum, das Umweltforum und die VHS eine Zwischenbilanz nach drei Jahren Mitgliedschaft Münsters bei einer internationalen Klima-Allianz.
Das als Klimaschutz-Hauptstadt ausgezeichnete Münster ist seit 1995 Mitglied im "Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder". Dieses hat die Verringerung des Kohlendixid-Ausstoßes in den Städten, den Schutz der Regenwälder als "grüne Lunge" der Erde sowie die Bewahrung der Lebensräume der Amazonasindianer zum Ziel. Münster unterstützt ein Projekt zur Dokumentation von Umweltschäden durch die Erdölförderung im Amazonasgebiet Ecuadors mit jährlich 10 000 Mark.
Oberbürgermeisterin Tüns betonte bei der Begrüßung der Gäste aus Kanada die Notwendigkeit, das Bewußtsein der Menschen für globale Zusammenhänge zu schärfen. Dazu leiste der Besuch von Joe Martin und Valerie Langer einen Beitrag.
Dr. Hans W. Gummersbach, Leiter der VHS, mußte bereits bei einem ersten Besuch Joe Martins im Münsterland vor fünf Jahren feststellen, daß es sich bei der Abholzung des Regenwaldes nicht um ein rein kanadisches Problem handelt: "Wir entdeckten zufällig bei einem Holzhändler in Warendorf Stämme aus genau der Gegend, aus der Joe stammt – hier bei uns vor der Haustür." Erkennbar waren die Stämme an dem Siegel von jenem Unternehmen, gegen das der Indianerführer seit Jahren Widerstand leistet.
Anlaß, die beiden Umweltschützer erneut nach Münster einzuladen, auch die Aktivitäten für eine Lokale Agenda, in der die Gedanken der Nachhaltigkeit und Globalisierung wichtigen Stellenwert haben.