(SMS) Er gehört zu den bedeutendsten schwedischen Schriftstellern, ist Träger des Literaturpreises des Nordischen Rates und des Selma Lagerlöf-Preises: Göran Tunström liest zum Abschluß des Kulturprojektes "SkandinaVia" am Montag, 16. November, in der Stadtbücherei Münster aus seinem neuen Roman "Der Mondtrinker". Präsentiert wird die zweisprachige Lesung von Kulturamt und Literaturverein. Beginn ist um 20 Uhr.
Er "bewegt sich in der Steilkurve zwischen Weinen und Lachen, schwarzem Humor und heller Trauer" - so schrieb die schwedische Presse über den Roman, der jetzt in Deutschland erschienen ist und hier mit besten Medienkritiken bedacht wird. Es ist eine Geschichte von Vater und Sohn, ein Roman über eine isländische Kindheit, über das Heranwachsen und das Altwerden.
Hálldor ist die berühmteste Stimme Islands, täglich verliest er im Radio die Fischereiberichte. Als er einen Vulkan besteigt, um die schöne Seismologin Lara zu interviewen, entsteht zwar kein brauchbares Rundfunkgespräch - doch dafür wird auf einem Seehundsfell Pétur gezeugt. Unmittelbar nach der Geburt verschwindet Lara bei einem Vulkanausbruch, und nun vertritt Hálldor, ein Don Juan, Lebenskünstler und Gourmet, die Mutterstelle.
Jahre später erhält der Sohn die Tochter des französischen Botschafters zur Frau und geht als Unternehmer der Fischbranche nach Paris. Vater Hállodor hingegen wird in die Nervenklinik eingewiesen, nachdem er den Fischereibericht im Funk mit einem reichlich unsittlichen, selbstverfaßten Gedicht würzt. Seine Briefe an den entfernten Sohn gehören zu den dichtesten und schönsten Passagen dieses Romans. "Tunström ist ein Dichter der Zärtlichkeit, der über all das schreibt, was im Leben zu kurz kommt", urteilte das Svenska Dagbladet über den 61jährigen Autor. Karten (10/7 Mark) für diese Lesung sind an der Abendkasse erhältlich.
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Pressemitteilungen
12.11.1998