Wenn die Kinder zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr auf "Entdeckungsreisen" gehen und alles Greifbare in den Mund stecken, ist die Vergiftungsgefahr am größten, stellt der Arbeitskreis aus Vertretern niedergelassener Kinderärzte, von Krankenkassen, Gemeindeunfallversicherungsverband und städtischem Gesundheitsamt fest. Vorbeugen nach dem Motto "Machen Sie Ihr Zuhause giftsicher" könne zwar viele Unfälle verhindern, aber nie hundertprozentig ausschließen.
Vor allem bei Arzneimitteln, giftigen Pflanzen und Haushaltsmitteln wie ätherischen Ölen, Petroleum, Lampenöl und nicht zuletzt bei Zigaretten ist Vorsicht geboten. Aber selbst harmlosere Stoffe können in größerer Menge gefährlich werden. Hier gilt die alte medizinische Regel "Die Dosis macht das Gift".
Nach wie vor meinen viele Eltern, beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen müsse das Kind zum Erbrechen gebracht werden. Das ist oft richtig, kann aber auch falsch sein. Deshalb rät der Arbeitskreis, immer unverzüglich zum Telefon zu greifen und dem Arzt mitzuteilen: Wer hat was, wann, wo und wieviel gegessen oder getrunken. Anhand dieser "W's" wird er eine Ferndiagnose treffen, damit sofort die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden können.
Ist der Kinderarzt nicht erreichbar, gibt unter anderem die "Vergiftungszentrale" in Berlin zu jeder Tages- und Nachtzeit kompetenten Rat (Telefon 0 30 / 1 92 40). Tips zur Vorbeugung enthält das Faltblatt "Machen Sie Ihr Zuhause giftsicher" der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen (Berlin). Es kann beim Gesundheitsamt Münster angefordert werden (Telefon 23 77-277).