„Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Erstellen von städebaulichen Entwürfen und deren Umsetzung in Bebauungspläne“, erläutert Kurz. Die städtebaulichen Entwürfe wiederum bilden die Grundlage für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranhörungen vor Ort. Denn jeder Plan für ein neues Baugebiet soll den Bürgern und Bürgerinnen vorgestellt und erläutert werden. „Hier können dann Bedenken und Anregungen geäußert werden, die wir in unsere weitere Arbeit miteinbeziehen“, führt der Stadtplaner aus. Ist die Bebauung zu dicht? Könnte der neu entstehende Autoverkehr besser geführt werden? Nimmt die Planung Rücksicht auf gewachsene Strukturen? All dies sind Punkte, die Einwohner mit den Fachleuten der Ämter diskutieren und somit konkreten Einfluß auf die Gestaltung nehmen können.
Aber nicht nur neue Vorhaben fallen in den Arbeitsbereich des Amtes. „Gievenbeck wird auf gut 20 000 Einwohnern, der Größe immerhin einer Mittelstadt, anwachsen“, so der Diplom-Ingenieur. Will heißen: Neben der Planung für das Neue am westlichen Ortsrand bleibt die Planung für das Bestehende, die Ortsmitte, ebenso wichtig. Dazu gehören der Ausbau der Infrastruktur, eine stadtverträgliche Verkehrsplanung, die Stärkung des alten Ortskerns und auch die Versorgung mit Kindergärten und Schulen.
Zwei große Projekte stehen in nächster Zukunft an. „Die LEG wird einen Investorenwettbewerb für die große Einzelhandelsfläche im Süden des Baugebiets Gievenbeck-Südwest durchführen“, so Kurz. Liegen im Herbst die Ergebnisse vor, sollen sich die Gievenbecker an der Diskussion über die Resultate beteiligen. Für die Ortsmitte wird parallel dazu ein Gestaltungswettbewerb durchgeführt. Thema sind strukturelle Veränderungen – etwa höhere Baudichte, andere Flächennutzungen und neue Verkehrsregelungen – und gestalterische Maßnahmen wie Begrünungskonzept, Platzgestaltung, Wegeführungen, neue Bäume, Sitzbänke.
Vorab wird es hierzu eine Bürgeranhörung geben, bei der die Fachverwaltung Anliegen und Ziele des Wettbewerbs vorstellen wird. Während des Wettbewerbsverfahrens soll den Gievenbeckern Gelegenheit gegeben werden, mit den Architekten über deren Gestaltungsvorschläge vor Ort zu diskutieren. „Es steht in Gievenbeck einiges an - es bieten sich viele Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen“, betont Andreas Kurz.