Selbst in der kalten Jahreszeit lohnt es sich, beim Sonntagsspaziergang nach Vögeln Ausschau zu halten, fand Jürgen Alberding heraus. Erlenzeisig, Stieglitz, Kernbeisser, Wacholderdrossel, Bergfink, Birkenzeisig und Wintergoldhähnchen verbringen die Wintermonate im Wienburgpark und den angrenzenden Bereichen. Da die Teiche nicht zugefroren sind, kann man wahrscheinlich auch Teich- und Bläßrallen, Stock-, Krick- und Tafelenten beobachten.
Sobald es wärmer wird, beginnen zahlreiche Arten mit der Brut: Kohlmeise, Buchfink, Mönchsgrasmücke, Amsel, Zilpzalp und Ringeltaube sind die bekanntesten. „Uns hat besonders gefreut, daß auch seltene Arten im Wienburgpark brüten“, so Dirk Dreier vom Amt für Grünflächen und Naturschutz. „Zum Teil stehen sie sogar auf der Roten Liste, z.B. Dorngrasmücke, Grün- und Kleinspecht, Gartenrotschwanz und Zwergtaucher.“ Sie ziehen sich mit Vorliebe in die Brachflächen am westlichen Rand des Parks und in die Gegend um die Teiche zurück. „Der reiche Vogelbestand bestätigt unser Konzept, den Park möglichst naturnah zu gestalten und zu pflegen“, so Dreier.
Einige Anregungen von Ornithologe Alberding, wie noch mehr Leben in den Wienburgpark gelockt werden könnte, berücksichtigt das Grünflächenamt bei der Entwicklungplanung für die Anlage bereits. So sollen auf Dauer die nicht heimischen Pappeln durch Eichen, Eschen, Hainbuchen und Erlen ersetzt werden. Das alte Holz bleibt liegen, als Rückzugs- und Nistgelegenheit für die Tiere. Durch das mosaikartige Mähen von Teilflächen sollen darüber hinaus die stickstoffliebenden Brennesseln zugunsten anderer Pflanzen etwas zurückgedrängt werden.
Gespannt ist man beim Amt für Grünflächen und Naturschutz auch, wie sich die ökologische Verbesserung der Aa in unmittelbarer Nachbarschaft an der Kanalstraße auf die Vogelwelt auswirkt. „In nur zehn Jahren hat sich der Wienburgpark so hervorragend entwickelt, mal sehen, welche Lebewesen sich in dem nun vergrößerten Biotop ansiedeln“, meint Dreier.