15.12.1998

Endspurt für Preußen-Park

Am Mittwoch entscheidet der Rat / 1000 Arbeitsplätze

(SMS) Die Fachausschüsse und der Haupt- und Finanzausschuß haben noch letzte Ergänzungen an der umfangreichen Vorlage für den Preußen-Park vorgenommen, die sich in drei Ergänzungsvorlagen niedergeschlagen haben. Am Mittwoch, 16. Dezember, ist nun der Rat gefragt. Mit dem Projekt Preußen-Park steht ein Investitionsvolumen von 400 Mio DM zur Abstimmung. Rund 1000 Arbeitskräfte werden dort gegebenenfalls während der Bauzeit beschäftigt sein, anschließend werden im Preußen-Park etwa 1100 Teilzeit- und Vollzeitarbeitsplätze entstehen.

"Münster hat ein starkes Einkaufsprofil, das über das Münsterland hinaus ausstrahlt", so Stadtdirektor Horst Freye. "Zugleich muß aber auch gesagt werden, daß die sogenannte Kaufkraftbindungsquote niedriger ist als bei vergleichbaren Oberzentren." Allein in den Umlandgemeinden ist der Umsatz nach Angaben des Stadtdirektors seit 1994 um 7,4 Prozent gestiegen, in Münster dagegen nur um 0,4 Prozent. "Das ist Beleg dafür, daß für das Oberzentrum Münster Handlungsbedarf besteht."

Mit dem Projekt Preußen-Park hat die Stadt ihre bisherige Einzelhandelspolitik fortgeschrieben. Sie ermöglicht es nun, die Angebotsvielfalt der City mit ihren begrenzten Verkaufsflächen zu ergänzen, aber keineswegs zu kopieren. Der Preußen-Park erhält eine Verkaufsfläche von rund 25 000 Quadratmetern. Verglichen mit der vorhandenen Verkaufsfläche in der Innenstadt ist das ein Anteil von 6,3 Prozent. Diese Größenordnung werden auch die prognostizierten Umsatzumlenkungen ausmachen. "Die Zahlen machen deutlich, daß mit dem Preußen-Park also weder in Münster noch im Münsterland ‘die Lichter ausgehen’", betont der Stadtdirektor.

Mit dem Preußen-Park stärke Münster seine Attraktivität in der Konkurrenz zu anderen Standorten. Im Einzugsbereich Münsters bemühten sich andere Städte sehr, weitere Kaufkraft zu binden. "So sind in Hamm und in Gronau Factory Outlet Center mit einem weit überörtlichen Einzugsbereich geplant. In Dortmund soll auf einer Fläche von 90 000 Quadratmetern das UFO entstehen, das auch auf die münstersche Kaufkraft zielt", erläutert Horst Freye.

Vor allem aber erhielten die Fußballfans, der SC Preußen und die Stadt mit dem Preußen-Park endlich auch das lang ersehnte, bundesligataugliche Stadion mit 22 500 voll überdachten Sitzplätzen. "Die vollständige Überdachung der Tribünen und eine den neuesten technischen Entwicklungen entsprechende Lautsprecheranlage verbessern zudem die Lärmbelastung gegenüber heute erheblich", betont Freye.

Nicht zuletzt zeige die Stadt mit der Entscheidung für den Preußen-Park gegenüber Investoren, daß sie handlungsfähig sei. "Entgegen mancher Behauptungen hat durch die Planung zum Preußen-Park das Interesse von Investoren am Einzelhandelsstandort Münster keineswegs nachgelassen", so der Stadtdirektor. "Die Planungen zur Stubengasse kommen voran, bereits für 1999 ist der Baubeginn vorgesehen. Und weitere Anfragen zu anderen Standorten liegen vor."