Damit stehen nun neun der 43 städtischen Ämter in der Verantwortung von Frauen. Beide Amtsleiterinnen können auf jahrelange Erfahrungen in ihren Bereichen zurückblicken. Monika Hochwald ist seit 1990 als stellvertretende Amtsleiterin mit den administrativen Aufgaben vertraut. "Heute muß die Beziehung zwischen Bürgern und Behörde partnerschaftlich sein. Gerade das Standesamt ist eine Schnittstelle bei wichtigen Lebensabschnitten und kann dabei eine Vorreiterrolle spielen", ist sie überzeugt.
Deswegen sind leicht zugängliche Serviceangebote, ein freundliches Ambiente, die Nutzung moderner Technik und zeitgemäße Trauungszeremonien der neuen Amtsleiterin besonders wichtig. "Mein persönliches Anliegen ist, daß in Zukunft auch Ehen in historischen Räumen, etwa in der Rüstkammer, geschlossen werden können." Bei ihren rund 3000 Trauungen als Standesbeamtin ist sie immer wieder von Paaren darauf angesprochen worden. Auch für Gabriele Regenitter ist die neue Position kein Neuland. Seit 1992 war sie als Abteilungsleiterin im Amt für Wohnungswesen für Planung, Wohnraumvermittlung, Wohnungsaufsicht und Fehlbelegungen zuständig. Parallel dazu schloß die diplomierte Verwaltungswirtin ein Studium an der Westfälischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie mit dem Kommunaldiplom ab.
Einen zukünftigen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie in der Sicherung und im Erhalt preiswerten Wohnraums. Denn trotz Entspannung auf dem Wohnungsmarkt - so die neue Amtsleiterin - halten sich bei den günstigen Sozialwohnungen die Bewerberzahlen konstant bei 2000 Haushalten. Augenmerk will sie auch auf den Wohnungsbau und neue Wohnformen legen und hierzu mit Investoren alternative Fördermöglichkeiten ausschöpfen.
Und wie ergeht es der neuen Chefin in einer von Männern beherrschten Domäne? "Tatsächlich ist die Wohnungswirtschaft noch weitgehend von Männern bestimmt. Es ist für mich aber eine Herausforderung, insbesondere im technisch geprägten Bereich meine Frau zu stehen", betont Gabriele Regenitter.