Münster hat in den letzten Jahren die Zentren- und Versorgungsstruktur mit dem Einzelhandel als maßgeblichen Baustein der Stadtentwicklung weiterentwickelt und ausgebaut. Letztmalig hat der Rat 1993 Ziele für die Einzelhandelspolitik beschlossen. "Seitdem haben sich Rahmenbedingungen durch den fortschreitenden Strukturwandel und eingeleitete Entwicklungen in Münster deutlich geändert", so der Stadtdirektor. Als Beispiele nennt er die Bebauung der Stubengasse, das Versorgungszentrum in Gievenbeck-Südwest und das York-Center an der Grevener Straße.
Speziell für die Entwicklung des Einzelhandels in der City benötige das Oberzentrum ebenfalls dringend eine fundierte Fortschreibung des Konzeptes. Gleiches gelte für Standorte wie den ehemaligen Stückgutbahnhof oder den Stadthafen II im Erneuerungsschwerpunkt Südost. Dabei sollen die bekannten Ziele erneut beleuchtet werden: Stärkung der Innenstadt, Ausbau der wohnungsnahen Versorgung in den Stadtteilen, Sicherung der oberzentralen Versorgungsfunktion für das Münsterland. Das Einzelhandelskonzept soll dafür Spielräume aufzeigen.
"Für Münster als Oberzentrum ist auch wichtig, seine Vorstellungen für die Entwicklung in der Stadt in einen regionalen Diskussionsprozeß einzubringen. Das münstersche Konzept soll das künftige Angebotsprofil des Oberzentrums in den Zusammenhang mit den Angeboten und Möglichkeiten der Region stellen", erläutert Thomas Klein, in der Wirtschaftsförderung zuständig für den Bereich Einzelhandel.
Stadtdirektor Freye unterstreicht, "daß der Einzelhandel in Münsters Innenstadt ein Rückgrat der Stadtentwicklung ist und bleibt". Die Weiterentwicklung der Siedlungsstruktur, einhergehend mit einer Stärkung der Stadtteile und Standorte, erfordere zugleich den Ausblick auf die Einzelhandelspolitik im gesamten Stadtgebiet ab Mitte des nächsten Jahrzehnts, - für den Zeitpunkt also, zu dem die jetzt geplanten Vorhaben weitgehend umgesetzt sein werden.