Eine Schenkung bietet den Anlaß, sich auf die Spur des Künstlers zu begeben. "Zum runden Geburtstag Waldows überließ uns eine mit dem Künstler befreundete Familie neben zwei Gipsabdrücken früher Arbeiten auch zwei Bronzeplaketten", berichtet Dr. Bernd Thier vom Stadtmuseum. "Eine davon zeigt sein Selbstportrait, und vermutlich handelt es sich dabei um eine seiner letzten Arbeiten aus dem Jahr 1972".
Waldow absolvierte nach seiner Schulzeit zunächst eine Holz- und Steinbildhauerlehrer bei Bernhard Grundmayer, ehe er 1924 Studien an der Kunstgewerbeschule sowie an der Kunstakademie München absolvierte, die er später in Rom fortsetzte. 1928 ließ er sich als Bildhauer in Münster nieder. Der Bildhauerei galt eine Vorliebe, der Gestaltung von Medaillen und Plaketten seine andere. "Auf diesem Feld gelangte Waldow zu internationalem Renommee ", so Bernd Thier und erinnert an die Silbermedaille, mit der der Münsteraner bei der Internationalen Medaillenausstellung im Madrid 1952 ausgezeichnet wurde.
Besondere künstlerische Qualität besitzen seine Portraitplaketten von Bürgern dieser Stadt, darunter Ansichten von dem Dombaumeister Heinrich Benteler oder den Altertumsforschern August Stieren und Friedrich Langewiesche. Noch im Alter schuf der Bildhauer künstlerische Arbeiten von hohem Rang, darunter ist auch das dem Stadtmuseum überlassene Selbstportrait aus seinem letzten Schaffensjahr. Paul Waldow, der in den 30er Jahren auch Kanzler der Künstlervereinigung Schanze war, signierte mit "pw". Über Hinweise auf sein Werk und den Verbleib von Medaillen, Plaketten und Skulpturen freut sich Dr. Bernd Thier unter Tel. (0251) 492 4510.