Die Oberbürgermeisterin weist auf den seit längerer Zeit diskutierten Wegfall der Interregio-Verbindung über Hamm nach Frankfurt und die bereits gestrichene IC-Verbindung nach Stuttgart. Nun solle Münster durch den Wegfall der ICE-Verbindung von und nach Hamburg vom schnellen Fernverkehr abgehängt werden. Als Ersatz plane die Deutsche Bahn AG den sogenannten Metropolitan-Zug, der aber offensichtlich nicht in Münster halte. "Ich frage Sie, kann dieses Zugangebot attraktiv für Geschäftsreisende sein, wenn der wichtige Dienstleistungsstandort Münster ohne Halt durchfahren wird?" so die Oberbürgermeisterin.
Auch im Interregio-Verkehr komme es zu drastischen Kürzungen. Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Münsterland könne diese nur mit größter Mühe und in einer bei weitem nicht adäquaten Qualität durch mehr Nahverkehrszüge auffangen. Die Bahn plane unter erheblichem finanziellen Aufwand und unter Beteiligung der Stadt Münster den Umbau des Hauptbahnhofs. Er solle zu einer modernen Verkehrsstation mit ansprechendem Dienstleistungsangebot werden. Marion Tüns: "Es macht keinen Sinn, daß sich die Deutsche Bahn AG einen schönen Bahnhof zulegt, gleichzeitig aber das Fahrangebot für Fernverkehrs- und Geschäftsreisende drastisch reduziert."
Münster betrachte die geplanten Fahrplanänderungen als eindeutige Benachteiligung auch für den Wirtschaftsstandort. Es könne nicht im Interesse Münsters sein, daß die Anstrengungen zur Förderung des Umweltverbundes "durch eine derartige Politik der Deutschen Bahn AG ad absurdum geführt werden". Sie würden dazu führen, den Autoverkehr - insbesondere im Fernverkehr - weiter zu verstärken. Die Oberbürgermeisterin appelliert mit Nachdruck an DB-Chef Ludewig, die Pläne nochmals zu überdenken. Ziel müsse es sein, den Metropolitan-Zug in Münster halten zu lassen oder das bisherige Zugangebot beizubehalten.