(SMS) "Zeitgenössische Literatur aus Schweden findet in Münster lebhaftes Interesse", so ein erstes Fazit von städtischem Kulturamt und Literaturverein Münster zur großen Resonanz auf das Kulturprojekt "SkandinaVia". Bisher lauschte stets eine ansehnliche Hörerschaft den Autoren aus dem hohen Norden in der Stadtbücherei. Am Mittwoch, 4. November, ist erneut Gelegenheit: Richard Swartz stellt sich mit seinem Band "Room Service" vor, Ulf Peter Hallberg liest aus "Der Blick des Flaneurs". Beide Romane handeln - wenn auch aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln - von den großen Veränderungen im Europa der letzten Jahre. Beginn der zweisprachigen Lesung ist um 20 Uhr.
Die kleinen subtilen Geschichten die Richard Swartz aus "Europas Nahem Osten" erzählt, stammen quasi aus erster Hand: Der Autor, Jahrgang 1945, arbeitet seit mehr als einem Vierteljahrhundert als Osteuropa-Korrespondent. Selbst die Stasi bescheinigte ihm "ausgezeichnete Kentnisse der sozialistischen Welt". So hat der Chronist Swartz seine Geschichten aus Polen und Ungarn, aus Rumänien und Albanien, manche auch aus Wien und der DDR niedergeschrieben. Sie künden von Unerhörtem - von monströsen Diktatoren, gescheiterten Lebensläufen und zerbrochenen Illusionen, von Revolutionen, von den gewaltigen Umbrüchen eines ganzen Kontinents.
Ulf Peter Hallberg läßt in seinem Roman eine Figur aus längst vergangenen Zeiten wiederauferstehen - den Flaneur. Den Wanderer durch Großstadtwelten, die in ihren Farben, Gerüchen, in ihrem Lärm wahrgenommen werden. An Schauplätzen wie Berlin, Moskau, Wien trifft er auf Künstler und Schriftsteller der Gegenwart. In einer Mischung aus Reportage, Essay und Erzählung spiegelt sich auch in Hallbergs Roman der Umbruch in Europa. Der 45jährige Autor lebt seit 1983 als Schriftsteller und Regisseur in Berlin. Karten (10/7 Mark) sind an der Abendkasse erhältlich.
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Pressemitteilungen
02.11.1998