Dort wo bis 1994 britische Soldaten exerzierten, werden in den nächsten Jahren mehr als 420 Wohnungen, ein Kindergarten, Läden und Büros eingerichtet. Zum einen werden die denkmalgeschützten Kasernen umgebaut, zum anderen werden Neubauten auf dem Gelände zwischen Dreizehnerstraße, Grevener Straße und Gasselstiege errichtet. "Wegen des hohen städtebaulichen und architektonischen Anspruchs stellt das neue Wohnquartier eine Besonderheit dar", erklärt Georg Schröder vom Stadtplanungsamt. Die unverwechselbaren Qualitäten des Areals ergeben sich aus der Lage am Rande der Innenstadt in der Nähe des Grünzugs "Vorbergs Hügel / Gasselstiege" und aus dem denkmalgeschützten Gebäudebestand. Die Stadt Münster begann mit den Planungen, nachdem die parlamentarischen Gremien beschlossen hatten, daß auf dem Gelände der verlassenen Lincoln-Kaserne Wohnhäuser entstehen sollen. Das Stadtplanungsamt entwickelte ein städtebauliches Strukturkonzept und organisierte auf dieser Basis mit Unterstützung der Wohn + Stadtbau als Investor einen städtebaulichen Wettbewerb und zwar erstmals als Entwurfswerkstatt. Auf diese Weise erhielten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Ideen und Anregungen frühzeitig in die Planungen einzubringen.
Gewonnen hat den Wettbewerb das Team des dänischen Professors Carsten Lorenzen. Aufgabe des Stadtplanungsamtes war es, den Entwurf des Preisträgers mit den zuständigen Institutionen und Behörden abzustimmen und in Planungsrecht umzusetzen. Diese Arbeit ist jetzt abgeschlossen, so daß gebaut werden kann. Flankiert wird der Bebauungsplan von der umfangreichen Gestaltungsfibel "Wohnen an der Gasselstiege" und dem städtebaulichen Vertrag der Stadt Münster mit dem Investor. Fibel und Vertrag legen verbindliche Spielregeln für die Gestaltung der Bauvorhaben und Freiflächen fest.
Übrigens: Damit die Baumaßnahme möglichst schnell realisiert werden kann, hat die städtische Bauverwaltung für zu erhaltende Gebäude bereits Baugenehmigungen erteilt. Umbaumaßnahmen sind also in vollem Gange. Inzwischen liegen auch die ersten Neubauentwürfe von Prof. Carsten Lorenzen als Bauantrag vor.