Fast 1000 Beiträge wurden seit 1979 unter der Rufnummer 01 15 10 gesendet. "Schriftsteller und Hörer sind in all diesen Jahren dem Literaturtelefon treu geblieben und haben es zu einer Institution gemacht, die das literarische und kulturelle Leben der Stadt spiegelt und begleitet", sagt Kulturamtsleiterin Bernadette Spinnnen.
Das Spektrum reicht von Lyrik, kurzer Prosa über Kostproben aus Roman, Krimi und Kabarett bis zu Hörspiel und Klangcollagen. Eine Bandbreite, die sich auch beim Geburtstagsprogramm spiegelt. Dr. Iris Nölle-Hornkamp, Organisatorin des Literaturtelefons und Moderatorin des Abends, hat vier Autorinnen und Autoren eingeladen. Isabel Lipthay, in Chile geboren und seit den 80er Jahren in Münster beheimatet, liest kurze Prosa und stellt sich auch musikalisch vor. Auszüge aus seinem im Vorjahr erschienenen Roman "Der weiße Jude" liest Ludwig Homann (Glandorf) vor. Liane Dirks, Schriftstellerin aus Köln und mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, präsentiert Kurzprosa unter dem Titel "Die Axt im Walde".
Ein Geburtstagsständchen bringt auch Erwin Grosche, laut Hanns Dieter Hüsch "Deutschlands ungewöhnlichster Kabarettist". Der Kleinkünstler, Schriftsteller, Schauspieler und Filmemacher, Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 1999, tritt mit seinem aktuellen Kabarettprogramm auf. Musik kommt von Jan Klare. Der Saxophonist aus Münster war mehrfach schon Gast beim Literaturtelefon. "Jazz und Moderne", so überschreibt er sein gemeinsames Programm mit Frank Wingold (Gitarre) und Wolfgang Ekholt (Schlagzeug).
Bei einem Büchertisch mit Veröffentlichungen von Autorinnen und Autoren des Literaturtelefons läßt es sich noch einmal trefflich zurückblättern durch 20 Jahre Literaturtelefon der Stadt Münster. Und mit vielen Schriftstellern im persönlichen Gespräch über alte und neue literarische Zeiten plauschen.