Akzeptanz für Neuerungen - dazu zähle beispielsweise die Aufwertung des gemeinsamen Musizierens in Spielkreisen, Combos, Kammermusikgruppen, Chören, Bigbands und Orchestern. „Gerade erst beim Westfälischen Musikfest haben sie Musizierspaß und Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, erinnert Ulrich Rademacher. Betont wurde, daß jeder Schritt auf dem Weg durch die Musikschul-Laufbahn in sich sinnvoll ist und nicht nur mit der Vorbereitung auf die nächste Lern- und Leistungsstufe begründet wird. „Musikschulen wollen ihre Schülerinnen und Schüler über das Erlebnis Musizieren und nicht durch Tonleiter-Trimmen als Selbstzweck zu guten Leistungen führen“, erläutert der Leiter der Musikschule weiter.
Bei der ebenfalls im Strukturplan vorgesehenen Öffnung für neue Zielgruppen ist Münster ohnehin bundesweit Vorbild. Mit speziellen Angeboten etwa für Erwachsene, Behinderte, ausländische Mitbürger oder sozial Benachteiligte kommt die Musikschule unterschiedlichen Interessen und Lernwünschen entgegen und reagiert auch auf verändertes Freizeitverhalten. Die Musikschule schlage Brücken zu anderen Künsten und kulturellen Aktivitäten. Durch ihre Kooperationsbereitschaft mit anderen Einrichtungen am Ort schafft sie für ihre Schülerinnen und Schüler Kontakte und bereichert das musikalische Leben des Gemeinwesens.
Vom Bundesverband geplant ist ein „Gütesiegel Musikschule“, mit dem die dem VdM angeschlossenen öffentlichen Musikschulen eine qualitativ verläßliche Ausbildung garantieren. „Auch in Zukunft wird nur eine `Musikschule als öffentliche Aufgabe´diese Leistungsfähigkeit haben“, faßt Musikschuldirektor Rademacher einen zentralen Standpunkt der Bundesversammlung zusammen. Übrigens: Münster hat schon immer auf Vordenkerqualitäten gesetzt. Vor über 30 Jahren war es Musikschulleiter Hans-Joachim Vetter, der für die Zukunft der Musikschulen seine Stimme erhoben hatte und damals den ersten Strukturplan der Musikschulen maßgeblich mitgestaltet hatte