Im Unterschied zur "normalen" Pflege kehren die "Pflegegäste" bei der Kurzzeitpflege nach einigen Wochen wieder in ihre Familie oder in die eigene Wohnung zurück. Maria S. zum Beispiel hat das vier Wochen lang getestet. "Geselligkeit, ein gemütliches Zimmer und die Bewegungstherapie haben mir Spaß gemacht", berichtet die 74jährige Münsteranerin.
Normalerweise lebt sie mit ihrer Tochter und deren Familie zusammen. Damit hat sie es besser als viele andere Seniorinnen und Senioren. Als ihr vor zwei Jahren das Gehen schwerfiel und die Hausarbeit mühsam wurde, übernahm die Tochter die Sorge und Pflege daheim. Aber auch die Familie muß zwischendurch mal bei einem Urlaub ausspannen. Kein Problem. Maria S. bezog vorübergehend als Pflegegast eine der Kurzzeit-Einrichtungen, die Pflegekasse übernahm einen Teil der Kosten. Nach Angaben von Bettina Birkefeld vom städtischen Informationsbüro Pflege erfüllt die Kurzzeitpflege vor allem zwei Aufgaben. Zum einen entlastet sie betreuende Angehörige. Wenn sie erkranken oder zur Kur müssen, übernimmt das Pflegepersonal von Altenheimen und Kliniken bis zu 28 Tage lang die fachgerechte Versorgung. Oft wird das Angebot auch genutzt, wenn die Angehörigen verhindert sind oder einfach mal Ferien benötigen.
Zum anderen verkürzt die Kurzzeitpflege Krankenhausaufenthalte und ermöglicht die gleitende Rückkehr in die eigenen vier Wände. Dabei bedient sie sich der Mittel von Therapie und Rehabilitation. Gelegentlich wird sie aber auch genutzt, um Wartezeiten auf einen Altenheimplatz zu überbrücken.
Auskunft zu Fragen rund um Kurzzeitpflege und freie Pflegekapazitäten gibt das Infobüro Pflege. Ansprechpartnerinnen sind Bettina Birkefeld und Gertrud Schulz (Telefon 4 03 83).