Die Städte Enschede/Hengelo, Münster und Osnabrück schlossen sich 1989 zum Städtedreieck HEMO zusammen. Die Arbeitsgruppe "Sport im Städtedreieck" entschloß sich 1996, die Bedingungen, unter denen sich Sportvereine und Sportangebote in den Städten entwickeln, wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Die jetzt vorliegende Studie wurde beim Institut für Sportkultur und Weiterbildung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Auftrag gegeben. Verglichen wurden die Mitgliederstruktur, die Sportangebote, die Sportstättennutzung, der Einsatz von Mitarbeitern, das Management und die Vereinskonzepte. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für eine Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
In allen vier Städten überwiegt die freiwillige Mitarbeit im Sportbetrieb der Vereine. Der Organisationsgrad der Bevölkerung in den Vereinen ist in den Städten deutlich unterschiedlich: Mit 26,6 Prozent (Hengelo) und 27,9 Prozent (Enschede) liegen die niederländischen Städte vor Münster (20,5 Prozent) und Osnabrück (22,1 Prozent). Einen weiteren Unterschied stellt Albert Fransen, Sportamtsleiter in Enschede, heraus: "In Enschede und Hengelo gibt es viele kleine Mono-Sportvereine, die lediglich eine Sportart anbieten. In Deutschland dagegen existieren viele mittlere und große Omni-Sportvereine mit mehr als 1000 Mitgliedern und mehreren Sportarten im Angebot. Hier gibt es Anknüpfungspunkte für die niederländischen Vereine, denn größere Vereine haben mehr Möglichkeiten für die Professionalisierung der Dienstleistung und des Managements."
In allen vier untersuchten Städten machen Mitgliedsbeiträge den höchsten Einnahmeposten der Vereine aus. Der Anteil der Mitgliedsbeiträge in den Vereinen der beiden niederländischen Gemeinden ist wesentlich höher als in den beiden deutschen Städten. Dagegen sind öffentliche Zuschüsse in Münster derzeit die größten Einnahmeposten der Vereine, während in den niederländischen Gemeinden die Einnahmen aus öffentlichen Zuschüssen kaum ins Gewicht fallen. Die Einnahmen aus Wirtschaftsbetrieben sind in Enschede und Hengelo am höchsten (23,6 und 27,7 Prozent), in Münster (5,5 Prozent) sind sie deutlich niedriger als in Osnabrück (13,8 Prozent).