"Die Pflegesätze des Landes decken gerade die Kosten zum Leben und für die notwendige Betreuung", so die Erfahrung von Richard Kretschmann, Leiter des Hauses Gremmendorf. "Ein gemeinsamer Ausflug, Ferien im Sommer, Spiel- und Beschäftigungsmaterial oder ein paar neue Stühle für den Garten - dafür fehlt häufig das Geld."
Seit 1990 begleitet der Behindertenförderverein Haus Gremmendorf mit Spenden und Einzelmaßnahmen die in Reihenhäusern lebenden 96 Männer und Frauen, die gute Kontakte zu Vereinen, Verbänden und Pfarrgemeinden im Stadtteil haben. In jüngster Vergangenheit mehrten sich Anfragen beim Förderverein, wie die Wohnstätte durch (Teil-)Erbschaften von Verwandten, Freunden und Menschen mit geistigen Behinderungen unterstützt werden könne. Einige Vereinsmitglieder verfolgten die Idee einer neuen Stiftung.
Bei der städtischen Stiftungsverwaltung fand der Verein mit Paul Claahsen einen kompetenten Ansprechpartner. "Finanzielle Zuwendungen, die über eine Spende hinausgehen, können über eine Stiftung mit entsprechender Zielsetzung wirkungsvoll aufgefangen werden", so Claahsen, der die acht städtisch verwalteten Sozialstiftungen betreut. "Mit den Erträgen aus dem Grundvermögen der Stiftung lassen sich die Ziele vor allem dauerhaft verfolgen."
Gemeinsam bereiteten Förderverein und Stadtverwaltung Satzung und Gründung vor. Jetzt unterzeichneten die Veranwortlichen den Vertrag über das Gründungsgeschäft für die Stiftung Haus Gremmendorf. Sie will dezentrale betreute Wohnmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung fördern und die Lebensqualität für die Menschen im Haus Gremmendorf noch verbessern. Die Stiftung kann immer dann aktiv werden, wenn alle gesetzlichen Möglichkeiten zuvor ausgeschöpft sind.
Noch ist das Grundvermögen der Stiftung gering, weshalb sie derzeit in städtischer Trägerschaft und Verwaltung steht. Doch sind jetzt die verlässlichen Strukturen geschaffen, die es anderen ermöglichen, die gute Sache mit Geld- oder Sachwerten zu unterstützen. Nicht nur Erbverträge und Testamente sind im Rahmen einer sogenannten Zustiftung möglich, auch schon zu Lebzeiten können Interessierte der Stiftung Haus Gremmendorf Mittel zukommen lassen. Wer mehr wissen möchte, kann sich an Paul Claahsen wenden, Tel. 492 59 03.