Ziel des Programms ist es, möglichst alle Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Münster in das gesundheitliche Regelversorgungssystem einzubinden. Daher hat das Gesundheitsamt Informationsbroschüren in acht Sprachen herausgegeben.
In den 13 städtischen Flüchtlingsunterkünften leben gegenwärtig 1112 Menschen aus 40 Nationen - davon 455 Kinder unter 17 Jahren. In vielen ihrer Heimatländer ist eine flächendeckende Gesundheitsvorsorge nicht gegeben. Auch die Flucht birgt gesundheitliche Risiken. Häufig ist es deshalb um den Gesundheitszustand der Menschen nicht gut bestellt. Besonders der Impfschutz vieler Flüchtlinge weist Lücken auf.
"Impfungen sind eine der erfolgreichsten medizinischen Vorsorgemaßnahmen. Gerade geschwächte und kranke Menschen sind durch Infektionskrankheiten stark gefährdet. Sollten Masern, Keuchhusten oder Diphtherie in den Wohnheimen auftreten, ist mit zahlreichen, vielfach schweren Erkrankungen zu rechnen", betont Dr. Axel Iseke, Kinderarzt am städtischen Gesundheitsamt und Leiter des Programms.
Neben den kinderärztlichen Vorsorgen und Impfungen bieten die Ärztin Dr. Dagmar Schwarte und der Diplom-Oecotrophologe Karim Mashkoori vom Gesundheitsamt regelmäßig Gesundheits- und Ernährungsberatungen in den Wohnheimen an. Beide betonen: "Das Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner an Themen wie Ernährung, Hygiene, Gesundheit oder auch Familienplanung ist sehr groß."