"Das Jubiläum '350 Jahre Westfälischer Friede' drängt die Frage nach Zukunftsfähigkeit als Voraussetzung für nachhaltige und damit auch friedliche Entwicklung geradezu auf", erläuterte Oberbürgermeisterin Tüns ihre Initiative zum interkommunalen "Agenda-Treffen" im Friedensjahr. Das sehen die Partnerstädte ebenso und kommen mit der Aussicht, in Sachen Lokale Agenda künftig zusammenzuarbeiten. Vertreten sind Kristiansand, Lublin, Monastir, Orléans, Rishon LeZion, Rjasan und York. Am Montag trifft außerdem eine Delegation aus dem befreundeten Mühlhausen ein.
Erfahrungsaustausch beruht auf Gegenseitigkeit. Deshalb wird es beim "Forum Zukunftsfähiges Münster" nicht nur Berichte aus den münsterschen Facharbeitskreisen und Bürgerzirkeln geben. Drei Referate aus Rishon, Kristiansand und York dürften handfeste Denkanstöße geben. Auf münsterscher Seite sind im "Forum" wichtige gesellschaftliche Gruppen vertreten. Dazu gehören Hochschule und Studierendenvertretung, Kirchen, Wirtschaftsverbände, Umwelt- und Eine-Welt-Verbände, Gewerkschaften und Politik.
Für Montag ist ein intensiver Austausch mit Vertretern der Partnerstädte über ausgewählte münstersche Agenda-Projekte vorgesehen. Dazu passend hat die Verwaltung ein Exkursionsprogramm vorbereitet. Daneben werden die Delegationen mit Fördervereinen und Partnerorganisationen Absprachen über ihre künftige Arbeit treffen. Ziel ist, die "Bürger-Partnerschaften" weiter zu vertiefen.
Schließlich gibt es viel Gelegenheit zur Begegnung. Ein Ausstellungsbesuch im Kunsthaus Angelmodde führt am Sonntag zu der aus Deutschland stammenden und in Israel lebenden Künstlerin Judith Pins. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem 50jährigen Jubiläum der Gründung des Staates Israel. Weiter ist eine Führung durch den Zwinger vorgesehen. Beim "Guten Montag" wird ohnehin die Bäcker- und Konditoreninnung aus Mühlhausen anwesend sein. Das Barockfest lädt zum Konzertbesuch in den Erbdrostenhof ein, eine Reihe "bilateraler" Treffen stehen ebenfalls schon fest.
Das umfangreiche Programm haben die städtische Koordinierungsstelle für Auslandsbeziehungen, das Agenda-Büro und die Leiterin des Büros der Oberbürgermeisterin vorbereitet. Die praktische Umsetzung könnten diese Dienststellen natürlich nicht allein bewältigen. Hier greift eine weitere Neuerung: Erstmals sind in großem Umfang "Betreuer" für die einzelnen Partnerstädte im Einsatz. Dabei handelt es sich unter anderem um ehemalige Stipendiaten, Mitglieder aus Fördervereinen und Mitarbeiter von Projekten.
Wer von den Besuchern die Friedensstadt auf eigene Faust erkunden will, wird bestens ausgerüstet sein. Alle erhalten ein Infopaket über Münster und das Friedensjubiläum, den neuen "City Guide" und eine kommunikationsfördernde "Friedensjahr-Telefonkarte".