31.03.1999

Erlebnisreise durch Münsters Vergangenheit

Zwinger nach Winterpause wieder geöffnet / Auftakt am 4. April / Kostenlose Rundgänge für Schulklassen

(SMS) Historisches Baudenkmal, Mahnmal für die Opfer der Gewalt, moderner Kunstraum - der Zwinger hat eine wechselvolle und zuweilen unselige Geschichte. Er war Festung, Pulverlager, Roßmühle, Gefängnis, Kulturheim der Hitlerjugend und Hinrichtungsstätte der Gestapo. Jede Phase der Nutzung hat an dem über 400 Jahre alten Gebäude Spuren hinterlassen. Nach der Winterpause ist das Bauwerk jetzt wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Vom 4. April bis zum 31. Oktober bietet das Stadtmuseum geführte Rundgänge an - jeweils sonntags um 11 Uhr. Gruppen und Schulklassen können täglich außer montags Extraführungen vereinbaren.

Alle Zwinger-Führungen beginnen im Stadtmuseum mit einer 15minütigen Diashow. Daran schließt sich ein Gang über die Promenade bis zum Zwinger an, bei dem die Geschichte der ehemaligen Stadtbefestigung und die Umgestaltungen durch Johann Conrad Schlaun erläutert werden. Der westfälische Baumeister war es auch, der 1732 den Festungsbau des Zwingers zu einem Gefängnis umkonstruierte. Farbspuren der Wandfresken des Malers Friedrich Liel aus den 20er Jahren sind ebenso zu entdecken wie eiserne Gitter aus der Zeit der Gestapo und Restaurierungsversuche aus der Nachkriegszeit. Eindrucksvoller Schlußpunkt der Führung bildet die Installation von Rebecca Horn "Das gegenläufige Konzert".

Der Eintritt beträgt drei / zwei Mark, Führungen kosten fünf / drei Mark. Für Schulklassen sind die Rundgänge frei. Ohne Führung kann von Juli bis September die Installation von Rebecca Horn jeden Sonntag von 12 bis 16 Uhr besichtigt werden.