26.05.1999

Gerüst für Buswartehäuschen hat die Bürgerbeteiligung belebt

Beschlußvorlage des Stadtplanungsamtes soll Aufschluß über Gestaltung von Bushaltestellen in der Altstadt geben

(SMS) Ein Katalysator für die öffentliche Diskussion war das Gerüst für das mögliche Buswartehäuschen am Drubbel nach dem Entwurf des Architekten Rainer M. Kresing. Nach der augenöffnenden Demonstration beteiligten sich unzählige Bürgerinnen und Bürger an der Debatte um die zukünftigen Buswartehallen in der Altstadt. Die zündende Idee zum Gerüst hatte das Stadtplanungsamt.

"Wir haben die Diskussion bewußt angeregt und mit der lebhaften Resonanz genau das erreicht, was wir wollten", so Oberbürgermeisterin Marion Tüns erfreut. "Jetzt werden wir uns mit dem Ergebnis auseinandersetzen - das muß uns aktive Bürgerbeteiligung wert sein." Auf massive Kritik gestoßen war der Entwurf eines zweistöckigen gläsernen Buswartehäuschens am Drubbel, dem das Preisgericht beim Architektenwettbewerb im März den ersten Preis zugebilligt hatte. Nichts auszusetzen hatten die Bürgerinnen und Bürger an weiteren Entwürfen für die vorgeschlagenen Haltestellen am Bült und an der Rothenburg.

"Gerade was die Gestaltung der Altstadt angeht, haben die Münsteranerinnen und Münsteraner schon immer sehr kompetent mitdiskutiert und Einfluß genommen", unterstreicht Dr. Rainer Karliczek, Leiter des Stadtplanungsamtes. "Dieses Interesse und das dahinterstehende Wissen kommt uns bei der Stadtplanung zugute." Vor allem die Diskussion bei der Bürgeranhörung am 11. Mai sei sehr qualitätvoll und auf hohem fachlichen Niveau verlaufen, pflichtet auch Gunnar Pick von der städtischen Denkmalbehörde bei.

In einer Vorlage soll das Stadtplanungsamt nun Vorschläge zum weiteren Vorgehen in punkto Haltestellengestaltung in der Altstadt machen. So wurde es in der Sitzung des Planungsausschusses am 22. April vereinbart. Eine einfache, mit Dach und Seitenwänden ausgestattete Bushaltestelle, wie sie Architekt Rainer M. Kresing für die Rothenburg vorgesehen hatte, würde sich nach Meinung der Stadtplaner auch für eine Reihe weiterer Standorte eignen. Dieser Haltestellentyp soll planerisch weiterentwickelt werden. Die Kosten sowie mögliche - schon vorhandenen oder zukünftigen - Haltepunkte, die solch ein Buswartehäuschen bekommen könnten, sollen außerdem in der Beschlußvorlage benannt werden.

Der Haupt- und Finanzausschuß hatte im Dezember letzten Jahres nach einer Grundsatzentscheidung des Rates eine neue Buslinienführung beschlossen, um den Prinzipalmarkt zu entlasten und gleichzeitig die gute Erreichbarkeit der Altstadt zu erhalten. 17 Buslinien Richtung Norden, Nordwesten und Nordosten sollen demnach am Drubbel zusammengefaßt werden.