02.06.1999

"Münster 2010 - Planungen und Projekte für ein zukunftsfähiges Münster"

Fortgeschriebener Flächennutzungsplan setzt neue Akzente / Ausstellung im Stadthaus II

(SMS) Wie Münster zukünftig aussehen könnte, was sich ändert, was bleiben wird, können sich Bürgerinnen und Bürger ab Mittwoch, 2. Juni, anschauen. Bis zum 2. Juli werden im Stadthaus II in der Ausstellung "Münster 2010" Planungen und Projekte im Zusammenhang mit dem Entwurf des Flächennutzungsplans 2010 gezeigt. Pläne, Fotos, Schautafeln und eine kompakte Begleitbroschüre zur Ausstellung vermitteln einen umfassenden Überblick vom zukünftigen Münster.

"Nachverdichtung", "Innenentwicklung" und der sparsame Umgang mit neuen Flächen sind die Schlüsselwörter der Zukunftsplanung. Bereits vor zwei Jahren hat das Stadtplanungsamt das Gesamtkonzept bis 2010 in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. "Die neue Präsentation baut darauf auf und präzisiert die Ideen und Entwicklungen", erläutert Stadtbaurat Gerhard Joksch. Insgesamt 160 Hektar Fläche von Münster hat die Stadt in den vergangenen drei Jahren neu strukturiert und geordnet. Weitere 80 Hektar werden in den nächsten Jahren folgen.

Die Ausstellung zeigt neben den Projekten im Bereich der Loddenheide auch die geplanten Veränderungen bei der Portsmouth- und Lincoln-Kaserne. Für die ehemalige Hindenburg-Kasene an der Weißenburgstraße und das Gebiet Albersloher Weg/Nieberdingstraße sollen ebenfalls neue Nutzungen und Entwicklungen realisiert werden. Der bisherige Güterbahnhof soll zu einem citynahen, 13 Hektar großen Areal für Handel, Dienstleistungen, Wohnen und Gewerbe ausgebaut werden. Flächen für 23 000 neue Wohnungen - Klares Votum für Busse und Bahnen Der fortgeschriebene Flächennutzungsplan schafft außerdem die räumlichen Voraussetzung für 23 000 neue Wohnungen. Weil die Stadt auch weiterhin die Innenentwicklung priorisiert, beschränkt sich der Wohnungsbau auf lediglich 300 Hektar Neuflächen.

Die Ausstellung zeigt auch, wie durch den Ausbau neuer Industrie- und Gewerbegebiete die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt vorangebracht und Arbeitsplätze gesichert werden sollen. Dafür sind rund 150 Hektar neue Flächen vorgesehen. Gleichzeitig werden rund 88 Hektar bisher geplanter Gewerbegebiete nicht mehr ausgewiesen, weil sie sich als wenig zukunftsfähig herausstellten. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt auf dem durch die Fortschreibung entschlackten Verkehrssystem. Zum einen wurden Straßenplanungen der 70er Jahre, wie die II. Südtangente und die III. Nordtangente, endgültig über Bord geworfen. Stattdessen gibt es ein klares Votum für Busse und Bahnen, etwa durch neue Haltepunkte im Schienennahverkehr und die Reaktivierung der Gleisstrecke Münster-Sendenhorst-Neubeckum für den Personenverkehr

Die Präsentation im Stadthaus II ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Broschüre mit ausführlichen Erläuterungen zu Hintergründen, Leitbildern und Planungsphilosophie gibt es zum Beitrag von fünf Mark auch in der Bürgerberatung.