"Der Ludgerikreisel ist für Stadtverwaltung, Polizei und die anderen Mitglieder der Unfallkommission seit vielen Jahren Dauerbrenner", so Verkehrsplaner Stephan Böhme. Zu den häufigsten Unfallursachen gehörten bisher das Nichtbeachten der Vorfahrt bei der Einfahrt und das Abbiegen aus der inneren Fahrspur des Kreisverkehrs. Der Test an der Einmündung Moltkestraße sollte zeigen, ob sich die Situation nicht doch verbessern läßt.
Der Vergleich des Unfallgeschehens von Januar bis Juli 1998 mit dem gleichen Vorjahreszeitraum liefert folgendes Ergebnis: 1998 keine verletzte Person und kein Unfall mit Radfahrer-Beteiligung - 1997 jeweils vier Verletzte und vier Unfälle mit Radfahrern; 1998 nur noch ein gegenüber fünf Vorfahrt-Unfällen; wie 1997 krachte es vier Mal beim Verlassen der inneren Kreisel-Spur; die Zahl der Auffahrunfälle an der Ein- und Ausfahrt der Moltkestraße stieg von 14 auf 24, in der Regel allerdings mit geringem Sachschaden.
Die meisten Auffahrunfälle (13) ereigneten sich vor dem Zebrastreifen bei der Ausfahrt in die Moltkestraße. An dieser Stelle sollte, wie von der Fachwelt für solche Situationen einhellig empfohlen, die Einengung den Verkehr verlangsamen und dadurch mehr Sicherheit bringen. Die Erwartung hat sich nicht erfüllt. Das zeigen nicht nur die Auffahrunfälle, sondern auch die wie gehabt vier Unfälle beim widerrechtlichen Abbiegen aus der inneren Fahrspur des Kreisels. Lediglich der Verkehr fließt langsamer, und das mit der Folge von Rückstaus in Spitzenzeiten.
Dank Stoppschild und versetzter Haltlinie hat sich dagegen die Situation an der Zufahrt von der Moltkestraße erheblich verbessert. Stephan Böhme: "Das kurze Anhalten gewährleistet, daß im Kreis verkehrende Fahrzeuge den toten Winkel verlassen haben, bevor die Autos einmünden." Das dient nicht zuletzt der Sicherheit von Radfahrern. Immerhin waren 1997 an dieser Stelle zwei Radler verletzt worden, weil Autofahrer die Vorfahrt mißachtet hatten.