18.08.1999

"StadtLife" zeigt "Skakespeare in Love"

Nigel Charnock und Michael Riessler präsentieren "Fever" auf dem Platz des Westfälischen Friedens

(SMS) Zwei Größen ihres Faches treffen sich am Samstag, 21. August, auf der "StadtLife"-Bühne auf dem Platz des Westfälischen Friedens (Rathausinnenhof). Der britische Tänzer und Choreograph Nigel Charnock und der deutsche Musiker Michael Riessler präsentieren das Tanzstück "Fever". Sie wählten dafür eine Auswahl von Shakespeare-Sonetten. Charnock tanzt und rezitiert, Riessler spielt Saxophon und Klarinette.

"Fever" basiert auf neun Sonetten von Shakespeare und kreist um eine der unbegreiflichsten Wirklichkeiten: die Liebe. "No cure"- es gibt keine Erlösung, kein Gegengift, kein Heilmittel weit und breit. "My love is like a fever" (Meine Liebe ist wie ein Fieber).

Dem Dichter-Denkmal William Shakespeare nähert sich das Duo unbefangen, spielerisch und sinnlich. Der Titel des Stückes ist dabei Programm. Charnocks Körper ist wie vom Fieber erfaßt. Der Mitbegründer des legendären DV8 Physical Theatre treibt sich bis an die Grenze der Erschöpfung, um Shakespeares Worte und Gefühle tänzerisch umzusetzen und den Tanz hörbar zu machen.

Musik und Tanz stehen zueinander wie der Impuls und seine Wirkung. Das Stück "Fever" ist Improvisation in reiner Form: eine Interaktion über die Grenzen der Kunstgattung hinweg. Riesslers Musik gibt Impulse für Charnocks Tanz, der mit seinen unvorhergesehenen Bewegungen die Musik in verschiedene Richtungen lenkt. Dabei faszinieren beide Künstler mit zahllosen Überraschungen für sich selbst und für die Zuschauer.

Nigel Charnock ist bekannt als Regisseur für verschiedene Theater- und Tanzgruppen. Auch als Interpret seiner Soloprojekte, die Tanz, Gesang, Sprache und Schauspiel verbinden, hat er sich einen Namen gemacht. Michael Riessler gehört zu den kreativsten und innovativsten Musiker in der europäischen Musikszene. Er arbeitete unter anderem mit dem französischen Orchestre National de Jazz und mit David Byrne (Talking Heads) zusammen. Für "Fever" schuf er eine komplexe Komposition, die von einem Streichquartett gespielt wird. Der sonore und vornehme Klang ist durchdrungen von Stilzitaten aus dem Elisabethanischen Zeitalter, dem Zeitalter Shakespeares.

"Fever" ist nach der Mark Sieczkarek Company die dritte Aufführung des sechstägigen "StadtLife"-Bühnenprogrammes auf dem Platz des Westfälischen Friedens. Es folgen am Sonntag, 22. August, die "Familie Flöz kommt über Tage", am Montag, 23. August, "Annamirl van der Pluijm" und am Dienstag, 24. August, das "Theater Almaty".

"Fever" beginnt um 21.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Mark im Vorverkauf und 15 Mark an der Abendkasse. Karten gibt es im Info-Shop der Stadtwerbung und Touristik, Telefon 02 51 / 4 92 - 27 13, im Service-Center Karstadt und im Ticket-Center Galeria Kaufhof.