Der Ausbau der Halle Münsterland, die Neubauten der Stadtwerke, das zukünftige Kinocenter, der Umbau des denkmalgeschützten WCG-Speichers durch den Coppenrath-Verlag - die Ausstellung beleuchtet das breite Engagement von Stadt und Privatleuten im Hafen. Auch die Planungen für das Speichergebäude im Hafenweg 28 sind zu sehen. Hier will der Investor das Erdgeschoss nutzen, darüber sollen 32 Künstlerateliers entstehen und die zur Zeit noch am Hawerkamp angesiedelte städtische Ausstellungshalle einziehen.
Technische Pläne des Ingenieurbüros Kettler & Blankenagel zeigen, wie der Logistikbereich südlich des Stadthafens I mit einem neuen Gleisanschluß versorgt wird. Auf zwei Schautafeln dokumentiert die Bürgergruppe "Blütenträume zwischen Asphalt" Ideen und Vorschläge zur Begrünung des Hafenquartiers und des Hansaviertels. Das Planungsbüro Schupp & Thiel präsentiert studentische Arbeiten der Fachhochschule Osnabrück zur Reaktivierung der Flächen um den Hawerkamp.
Die Idee zur Werkausstellung entstand anlässlich der aktuellen Präsentation "Der Hafen von Münster. 100 Jahre Dortmund-Ems-Kanal" im Stadtmuseum. "Wir wollten den historischen Rückblick um den Blick nach vorn ergänzen", erläutert Fritz von Poblotzki.
Seit Mitte der 80er Jahre laufen die Bestrebungen der Stadt, das 100 Jahre alte Hafenviertel zu revitalisieren und zukunftsfähig zu machen. Nach einem intensiven Planungsprozess ist das 75 Hektar große Areal nun in einer Umgestaltungsphase, deren erste Erfolge deutlich zu erkennen sind. Angestrebt werden folgende Entwicklungsziele: Dienstleistungsstandorte beiderseits des Albersloher Weges, Entwicklung eines "Kreativkais" als Übergang zwischen Wohnbebauung und Stadthafen I, ein Logistikbereich mit Citylogistik südlich des Stadthafens I, der weitere Ausbau der Halle Münsterland zum Kongress- und Messestandort sowie Freizeitnutzungen in Form von Großkino und Gastronomie.
Bisher sind private und öffentliche Investitionen von annähernd 500 Mio Mark absehbar. Hält die angestoßene Entwicklung an, könne sich diese Summe demnächst verdoppeln, schätzt Fritz von Poblotzki vom städtischen Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung. Die Umgestaltung des Albersloher Weges zur repräsentativen "Stadteinfahrt" und eine Stadtbahn könnten weitere umfangreiche Investitionen in das Gebiet lenken. Vorrangiges Ziel sei, dass die 5000 Arbeitsplätze und die Wohnungen für die knapp 1000 Bewohner im Hafenviertel erhalten bleiben. Damit könnte die Weiterentwicklung eines Gebietes, fast so groß wie die gesamte Altstadt, gelingen.