Das städtische Amt für Grünflächen und Naturschutz will das Quaken nicht verstummen lassen. In der Coerheide haben Bagger in den letzten Tagen drei Tümpel ausgehoben, in denen sich die münsterschen Laubfrösche so richtig wohl fühlen dürfen. Aber nicht nur die Laubfrösche können sich über den Bau freuen. Auch andere Tiere wie Grasfrösche, Molche und Libellen sollen hier eine neue Heimat finden, hofft Dirk Dreier vom Amt für Grünflächen und Naturschutz.
In der direkten Nachbarschaft der neuen Tümpel liegt das alte Laichgewässer, in dem nur noch sehr wenige Laubfrösche leben. Naturschützer befürchteten, dass das kleine Volk bei ungünstigen Bedingungen wie einem trockenen Jahr ganz aussterben könnte. Dabei soll das Gegenteil passieren - die Laubfrösche sollen bis zur Aa-Aue siedeln. Das Laichgewässer ist ein wichtiger Baustein des Biotopverbundkonzepts des Naturschutzbundes (NABU) für Laubfrösche. Städtische landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Coerheide und an anderen Standorten im Norden von Münster dürfen deshalb für die Frösche wohnlich eingerichtet werden. Damit entspricht die Stadt einem Antrag des NABU.
Die Erdarbeiten sind nur der erste Schritt. Damit auch die Umgebung stimmt, werden etwa zwei Hektar Acker in Grünland umgewandelt und 830 Meter Säume angelegt. Der Wall, der aus der ausgebaggerten Erde der Tümpel entstanden ist, wird mit einer Hecke und einer Obstbaumreihe bepflanzt. An den Gewässern kann sich die Natur ungestört entwickeln. Das Amt für Grünflächen und Naturschutz hofft nun auf bleibend gutes Wetter, damit zwei weitere Gewässer in der Aa-Aue bei Haus Coerde und nordwestlich von Kinderhaus ohne Probleme gebaut werden können.
Für den Start war schon im letzten Jahr alles bereit. Das Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung hatte sich mit den Pächtern geeinigt und das Gelände war auf Kampfmittel abgesucht worden. Aber wegen der häufigen Niederschläge und des hohen Grundwasserstandes musste die Aktion auf diesen Sommer verschoben werden.
Die Arbeiten kosten rund 53 000 Mark und werden bis zum Frühjahr 2000 abgeschlossen sein.
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Pressemitteilungen
14.09.1999