Das "Radici Trio" beschwört Bilder von einem volkstümlichen Italien herauf, das im Verschwinden begriffen ist: heiße Herbstnachmittage, warme Abende, tanzend unter den Sternen. Gianluigi Trovesi, Gianni Coscia und Stefano Bertoli nutzen die Freizügigkeit von Jazzmusik, um sie in Verbindung mit Folklore zu bringen. Dabei sind sie nicht auf die italienische Folklore beschränkt. Besonders Gianluigi Trovesi, 1998 in Italien zum Musiker des Jahres gewählt, hat sein Herz an den Balkan verloren.
Klarinettist Trovesi, in Münster seit dem diesjährigen Jazz-Festival bestens bekannt durch Auftritte mit dem Italian Instabile Orchestra und mit Enrico Rava, beschloss bereits vor Jahren, der "starren" Ordnung des Big-Band-Jazz zu entfliehen und seine "Radici" (Wurzeln) zu entdecken. Gemeinsam mit dem Akkordeonspieler Gianni Coscia verschrieb er sich der italienischen, osteuropäischen und jiddischen Folklore. Coscia spielte bisher alles vom Swing bis zur Moderne, unter anderem mit Persönlichkeiten wie Joe Venuti, Mitchelle Ruff, Sir Charles Thompson und Bud Freeman. Der Perkussionist Stefano Bertoli stieß erst vor kurzem zum Ensemble. Der Hans-Dampf in Italiens Gassen fügt sich perfekt in die Band ein.
Auch "Cinema Paradiso" entführt in ein volkstümliches Italien. Genauer gesagt in eine Kleinstadt Siziliens, wo der Pfarrer die Kinostreifen mit der Schere zensiert. Der Film schildert die Freundschaft zwischen dem Filmvorführer Alfredo (Philippe Noiret) und dem pfiffigen Jungen Toto (Salvatore Cascio). Für Toto ist das Kino ein Ort der Träume und Jugenderlebnisse. Bei einem Unfall verliert Alfredo sein Augenlicht und Toto übernimmt die Rolle des Vorführers. Auf Drängen Alfredos verläßt der herangewachsene Toto (Mario Leonardi) die Stadt und geht nach Rom, um Karriere als Filmregisseur zu machen. Die Nachricht von Alfredos Tod löst in ihm ein Kette von Erinnerungen aus.
"Cinema Principale" wird von der Stadt Münster - Kulturamt und Westfälische Schule für Musik - gemeinsam mit den Kaufleuten vom Prinzipalmarkt organisiert. Die Verantwortung für das Live-Musik-Programm liegt bei Fritz Schmücker von der Westfälischen Schule für Musik.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, der Film startet, sobald es dunkel ist. Der Eintritt beträgt 17 Mark im Vorverkauf und 19 Mark an der Abendkasse. Karten gibt es im Info-Shop der Stadtwerbung und Touristik, Telefon 02 51 / 4 92 - 27 13, im Service-Center Karstadt, Ticket-Center Galeria Kaufhof, in den Geschäften am Prinzipalmarkt und an der Kasse des Rolandtheaters in der Bahnhofstraße.