Das mit der Erstellung des Mietspiegels beauftragte InWIS-Institut an der Ruhr-Universität Bochum hat jetzt mit den Vorarbeiten für das neue "Zusatzmodul" zum Mietspiegel begonnen. Es arbeitet in diesem Punkt mit dem Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Universität Münster zusammen, das seine speziellen Ortskenntnisse einbringt. Die Vorsitzende des Arbeitskreises "Mietspiegel", Wohnungsdezernentin Helga Bickeböller, begrüßt diese Zusammenarbeit mit dem ältesten Institut des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der WWU ausdrücklich.
Die in Mietspiegeln angegebenen ortsüblichen Vergleichsmieten werden überwiegend von der Ausstattung der Wohnungen beeinflußt. Allenfalls in zweiter Linie spielt das Lagekriterium eine Rolle. Diese Einschätzung wird auch in der einschlägigen Literatur vertreten.
Im Gegensatz dazu steht das Verhalten von Mietern und Vermietern, wenn Mieterhöhungen zur Diskussion stehen. Diese Erfahrung hat auch der Haus- und Grundeigentümerverein Münster-Stadt und -Land immer wieder gemacht hat. Assessor Rolf Elsner, Geschäftsführer von Haus und Grund und Mitglied des Arbeitskreises "Mietspiegel": "Kein anderes gesetzliches Bewertungsmerkmal zur Ermittlung der Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete wird so strapaziert wie das Lagekriterium. Wir stehen dem Kataster deshalb positiv gegenüber, weil Streitigkeiten über meist subjektive Lagebewertungen auf ein Minimum reduziert werden können."
Demnächst werden bis zu 25 Wohnungsmarktexperten zu ihrer Lageeinschätzung von Straßen befragt. Sie kommen unter anderem aus den Bereichen Immobilienmakler, Haus- und Grund, Banken und Sparkassen, aus Mietervereinen, Wohnungswirtschaft, dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte, dem Amt für Wohnungswesen und dem Stadtplanungsamt. Anschließend werden die unterschiedlichen Lagebewertungen in einem Workshop diskutiert und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. "Wenn wir die Auswertung unserer Vermieter- und Mieterbefragung abgeschlossen haben, werden wir auch Aussagen machen können, wie sich die Lageeinordnungen auf die Mieten auswirken", so Martin Schauerte vom InWIS-Institut.