28.10.1999

Grünanlagen werden winterfest gemacht

Im Herbst wartet viel Arbeit auf die Gärtner vom Amt für Grünflächen und Naturschutz

(SMS) Die Sommerblumenbeete sind abgeräumt, das Laub fällt kubikmeterweise von den Bäumen, die Eisrettungsstationen und Warnschilder werden in Kürze zu ihren Winterstationen an verschiedenen Seen gebracht. 23 städtische Zierbrunnen und Wasserspiele sind bereits abgeschaltet, die Brunnen am Domplatz, am Kiepenkerl, am Michaelisplatz und vor St. Lamberti werden in wenigen Tagen außer Betrieb gesetzt. Bevor die Natur ganz zur Ruhe kommt, gibt es noch viel Arbeit für das städtische Amt für Grünflächen und Naturschutz.

Die Beete im Stadtgebiet werden jetzt für die Frühjahrsblüte vorbereitet. Im Clemensgarten haben die städtischen Gärtner 1700 Hyazinthenzwiebeln und 2800 Vergissmeinnicht gepflanzt. In der Engelenschanze wurden 3600 Tulpen in die Erde gesetzt, am Rüschhaus 1350. In den Beeten am Servatiiplatz blühen neuerdings 3000 Stiefmütterchen in gelb und blau. Erstmals schmücken 300 Zierkohlpflanzen die Anlagen am Mauritztor und in der Engelenschanze. "Für den herbstlichen Akzent", so Gärtnermeister Klaus-Dieter Helmchen vom Grünflächenamt.

Für die Osterglockenblüte werden derzeit etwa 1500 Kilogramm Narzissenzwiebeln eingesetzt. Zusammen mit den Zwiebeln, die aus den letzten Jahren im Boden ruhen, sollen sie zum Frühling ein Meer von 100 000 gelben Blüten hervorbringen. Überall dort, wo Pflanzen krank oder abgestorben sind, ist der Einsatz der Gärtner jetzt zur Pflanzzeit gefragt.

Nach und nach verschwinden die Holzbänke von den Spazierwegen. Sie werden in der kühlen und nassen Jahreszeit für die kommende Saison fit gemacht. Insgesamt 500 der etwa 3000 städtischen Bänke werden jedes Jahr gereinigt, getrocknet, geschliffen, ausgebessert und mit einem neuen Anstrich verschönert.

Die meiste Arbeit verursacht aktuell jedoch das Falllaub. Während die Linden beinahe kahl sind, stehen die Platanen noch in voller Blätterpracht. Die Eichen werfen ihr Laub den ganzen Winter über ab. "Die abgestorbenen Blätter sind wertvoller Dünger für den Boden und bieten Igeln und anderen Tieren ein Bett für den Winterschlaf. Wir lassen sie daher liegen, wenn es irgend geht", so Reimer Stoldt, stellvertretender Leiter des Amtes für Grünflächen und Naturschutz. Gefegt - oder besser: gepustet - wird vor allem in den Sandkästen der Kinderspielplätze, auf Rasenflächen, in den schmalen Pflanzstreifen an Straßen sowie auf den öffentlichen Wegen und Plätzen - wegen der Sicherheit.

Um das Laub zu entfernen, setzt das Grünflächenamt auch auf motorisierte Blasgeräte. "Wir wissen, dass dies nicht ohne Lärm abgeht", so Stoldt, "aber die Arbeitsleistung ist so um ein Vielfaches höher." Die hunderte von Kubikmetern Laub werden anschließend kompostiert.