Seit 1982 ist Annemarie Janetzki, die am Institut für Finanzwissenschaften der Uni Münster promoviert hat, für die Stadt tätig. Zuletzt koordinierte sie als Projektleiterin besondere städtebauliche Vorhaben wie den Preußenpark, die Stubengasse und das Messehotel. Zuvor arbeitete sie als Referentin des Wirtschaftsdezernenten. In diese Zeit fiel die Gründung der Technologiehof Münster GmbH, deren Geschäftsführerin sie 15 Jahre lang war. Damals wurde auch der neue Technologiehof an der Mendelstraße gebaut. Der Technologiehof steht für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft und die Förderung von Existenzgründungen.
Die neue Amtsleiterin will den Bürgerservice ihres Amtes ausbauen. Für Anfragen und Informationen soll das Internet stärker genutzt werden. Das wird vor allem für die rund 70 000 Grundstückseigentümer und fast 10 000 Gewerbesteuerzahler von Nutzen sein. Den Kontakt zu den großen Steuerzahlern der Stadt will sie durch regelmäßige Gespräche intensivieren.
Ein kniffliges Problem für jede Kommune ist die Schätzung des Gewerbesteueraufkommens für die kommenden Jahre. Dazu will die Volkswirtin ein Prognosemodell entwickeln. Schließlich ist die Gewerbesteuer für Münster die wichtigste Einnahmequelle, sie macht ein Drittel der Einkünfte aus.
Wichtig sind der Amtsleiterin mehr Mitwirkung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz durch Ideen, Vorschläge oder individuellere Arbeitszeiten. Sie wird die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten, internen Befragung umsetzen. Als Mutter einer elfjährigen Tochter hat Dr. Janetzki jahrelang selbst halbtags gearbeitet und schon deshalb Verständnis für den Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten.