13.08.1999

Dünger aus dem eigenen Stall

Bürgerinnen und Bürger klagen über Geruchsbelästigung durch Gülle/ Das Umweltamt berät

(SMS) Auf den Feldern rund um Münster ist die Getreideernte überwiegend beendet. Sobald das Korn in den Scheunen ist, muss der Boden neu gedüngt werden: Die Bauern fahren Gülle auf die Felder. Bürgerinnen und Bürger, die am Stadtrand oder in den Außenbezirken wohnen, klagen über die Geruchsbelästigung. Das städtische Umweltamt nimmt sich der Sache an.

Denn die Landwirte können einiges tun, um die Belästigung in Grenzen zu halten. Wenn sie die Gülle mit sogenannten Schleppschläuchen auf den Boden bringen und sofort einarbeiten, riecht es nicht so stark. Das heißt natürlich nicht, dass Güllefahren dann völlig geruchsfrei vonstatten geht. Michael Nowak vom städtischen Umweltamt bittet um Verständnis: "Auch wenn sie unangenehm riecht, Gülle ist ökologisch sinnvoller als der herkömmliche Mineraldünger." Und nicht nur das: Der konzentrierte Biodünger ist auch preiswert, da er von Kühen und Schweinen so ganz nebenbei produziert wird.

Wenn allerdings zuviel von dem Dünger aus dem eigenen Stall ausgebracht wird, endet der Überschuss im Grundwasser und belastet es mit Nitrat. Daher muss die Menge immer auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt werden. Damit nicht mehr Gülle anfällt als überhaupt verwendet werden kann, ist in einer Landesverordnung geregelt, dass die Zahl der Tiere, die ein Landwirt besitzen darf, von der Größe der Nutzflächen abhängt. Wem die ganze Sache trotz allem stinkt oder wer Fragen zum Thema Gülle hat, kann sich an Jürgen Staubach vom Umweltamt wenden, Tel. 4 92 - 31 41. Näheres erfährt man auch im Umweltbüro, Tel. 4 92 - 31 31.