13.10.1999

Volle Konzentration am Beckenrand

Gute Berufsaussichten für Auszubildende in den städtischen Bädern / Sportamt stockte Zahl der Lehrstellen noch einmal auf

(SMS) Sie arbeiten dort, wo viele andere entspannen. Shorts, T-Shirt und Badeschlappen gehören zu ihrer Arbeitskleidung. Die Rede ist von den Fachangestellten für Bäderbetriebe in den städtischen Bädern. Ihr ungewöhnlicher Arbeitsplatz stellt vielfältige Anforderungen: Volle Konzentration, Voraussicht, Reaktionsvermögen, technischer Sachverstand, Kommunikationsfähigkeit und natürlich sportliche Begeisterung sind täglich gefragt. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für die "alten Hasen" sondern auch für die Nachwuchskräfte. Zurzeit lassen sich zwölf junge Frauen und Männer für diesen Beruf im städtischen Sportamt ausbilden.

Sechs Neulinge - vier Auszubildende und zwei Umschüler - sind erst seit September dabei. Damit hat das Sportamt die Zahl der Lehrstellen in diesem Jahr noch einmal aufgestockt. Ziel der Ausbildungsinitiative ist es, jedem Interessenten eine Lehrstelle anbieten und gleichzeitig den Eigenbedarf der Stadt an Fachkräften decken zu können. Bereits in den vergangenen Jahren sind eine ganze Reihe qualifizierter und engagierter Fachkräfte aus dem städtischen Ausbildungsprogramm hervorgegangen. Damit verfügt die Bäderabteilung des Sportamtes über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer gut durchmischten Altersstruktur, saisonbedingte Bedarfsschwankungen wie beispielsweise in diesem "verlängerten" Sommer in den Freibädern, können gut aufgefangen werden.

Die Chancen, nach der Ausbildung bei der Stadt Münster oder auch in einer anderen Kommune in eine feste Anstellung übernommen zu werden, sind derzeit ausgesprochen gut und werden es aller Voraussicht nach auch bleiben. Das Sportamt legt neben der theoretischen Ausbildung besonderen Wert auf die Praxis. Deshalb lernen die Nachwuchskräfte während ihrer dreijährigen Ausbildungszeit möglichst viele Hallen- und Freibäder kennen. In jedem Bad stellen sie sich auf eine andere Technik, andere Kollegen und andere Kunden ein, so dass sie umfangreiche und vielfältige Erfahrungen sammeln. Einmal in der Woche steht das Schwimmtraining auf dem Programm. Außerdem besuchen die Auszubildenden die Berufsschule in Marl, Kurse beim Handwerkskammer Bildungszentrum sowie interne Fortbildungen.

Schwimmmeister sind Fachleute in Sachen Beckenhygiene, sie überprüfen die Wasserchemie, geben Schwimmunterricht und sind Ansprechpartner für die Badegäste bei allen großen und kleinen Anliegen, die das Wohlbefinden beeinflussen. Selbstverständlich haben sie während des Badebetriebs die Schwimmbecken stets im Blick. Sollte ein Badegast in Not geraten, greifen sie ein und leisten, wenn notwendig, Erste-Hilfe. Vor allem im Sommer sind es allerdings eher die kleinen Verletzungen, bei denen Hilfe gefragt ist: Wespenstiche, leichte Prellungen oder Schürfwunden sind bei Sport und Spiel im Wasser oder auf den Rasenflächen an der Tagesordnung, während größere Rettungsaktion sehr selten erforderlich sind.

Wer Interesse hat, eine Ausbildung als Fachangestellte oder -angestellter für Bäderbetriebe zu absolvieren, sollte einen Hauptschulabschluss (10a) und möglichst den DLRG-Rettungsschein in Silber vorweisen können. Wer nicht sicher ist, ob er oder sie Freude an dem Beruf haben könnte, kann bei einem Schulpraktikum einmal in die Bäder hineinschnuppern. Für weitere Fragen stehen Bernd Siemon von der Bäderabteilung des Sportamtes, Tel. 4 92-52 20, und Ulrike Möllenhoff vom Personalamt, Tel. 4 92-11 03 zur Verfügung.