(SMS) Die Anzahl der Verkäufe baureifer Grundstücke hat im letzten Jahr gegenüber 1998 um 20 Prozent zugenommen: Etwa 180 private und fast 200 städtische Grundstücke für Einfamilienhausbebauung wechselten 1999 den Eigentümer. Das ergibt die Auswertung aller Kaufverträge durch die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses. "Besonders die Nachfrage nach freistehenden Einfamilienhäusern hält an", beschreibt Karl Wendland, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses und Abteilungsleiter im städtischen Vermessungs- und Katasteramt, den Trend.

Unbebaute Grundstücke für Mehrfamilienhäuser wurden 1999 nur halb so viele veräußert wie im Vorjahr. Auch die Verkäufe bei Gewerbegrundstücken nahmen ab - allerdings nur die absolute Zahl, die verkaufte Fläche blieb etwa gleich. Bei bebauten Grundstücken zeigt sich ein ähnliches Bild: 20 Prozent mehr Doppelhaushälften und Reihenendhäuser fanden neue Eigentümer, jedoch 25 Prozent weniger Reihen(mittel)häuser. Um 10 Prozent nahmen ebenfalls die Verkäufe von Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen ab. Dennoch: Mit über 1100 Verkäufen machen Eigentumswohnungen immer noch etwa die Hälfte des Marktes aus.

Die Preise entwickelten sich im letzten Jahr im Vergleich mit 1998 uneinheitlich. Wer ein freistehendes Einfamilienhaus mit Garten sein Eigen nennen wollte, musste 1999 durchschnittlich 650 000 Mark flüssig machen. Für eine Doppelhaushälfte zahlten Münsteraner immerhin noch stolze 450 000 Mark, ein Reihenhaus (400 000 Mark) war geringfügig billiger zu haben. 3500 bis 4000 Mark ergaben sich nach der Analyse der Kaufpreissammlung als Durchschnittspreis für den Quadratmeter Wohnfläche.

In Innenstadtnähe stiegen die Preise für baureife Grundstücke aus privater Hand nur um 2 Prozent. In den anderen Stadtteilen gab es in diesem Segment dagegen Preissprünge von bis zu 15 Prozent. Dass im Durchschnitt die Preise pro Grundstück trotzdem etwa gleich blieben, liegt an der hohen Zahl verkaufter städtischer Grundstücke: Mit Preisen von 250 bis 350 Mark pro Quadratmeter blieb die Stadt ein konkurrenzlos günstiger Anbieter. Zum Vergleich: Die Masse privater Anbieter bewegte sich bei Quadratmeterpreisen zwischen 350 und 520 Mark.

Bei den bebauten Grundstücken mussten die Käufer durchweg nur geringe Preissteigerungen um 2 Prozent hinnehmen. Die Wohnungspreise tendierten in unterschiedliche Richtungen: Für Neues in Stadtnähe zogen die Preise um bis zu 10 Prozent an, für Neues in den Vororten fielen sie um 5 Prozent. Im Gegenzug waren gebrauchte Eigentumswohnungen in den Außenbezirken zum Teil bis zu 10 Prozent teurer, in guten und stadtnahen Lagen nur etwa 5 Prozent. Ansonsten sanken die Preise sogar.

Ende März liegen der gründlich überarbeitete Grundstücksmarktbericht nebst Bodenrichtwertkarte für Münster vor. Der Bericht liefert noch detailliertere Informationen zum Marktgeschehen 1999. Wer jetzt schon Fragen zu Grundstücksverkäufen und -preisen hat, kann sich im Vermessungs- und Katasteramt an Karl Wendland wenden, Tel. 4 92-62 30.