28.02.2000

Stadtverwaltung bändigt "Stromfresser"

Umweltamt ruft zur Stromspar-Kampagne über zwei Jahre auf / Einsparungen von über 200 000 Mark erwartet

(SMS) Die Kaffeemaschine heizt den ganzen Arbeitstag lang, beim Gang in die Mittagspause bleibt das Licht im Büro an, und während der Besprechung läuft der Computer weiter. Auf diese und andere "schlechte" Angewohnheiten weist die Stromsparkampagne der Stadtverwaltung hin, die dazu motivieren möchte, einfach mal kurz "abzuschalten". "Dieses Projekt verdient die Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", findet Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann. "Bei etwa 4000 Beschäftigten können wir eine Menge bewegen."

Derselben Meinung ist Birgit Wildt, Leiterin der Koordinierungsstelle Klima und Energie im Umweltamt: "Wenn in der gesamten Verwaltung nur 2 Prozent an Strom eingespart würden, könnten wir damit aufs Jahr gerechnet etwa 250 Tonnen Kohlendioxid und etwa 100 000 Mark an Energiekosten einsparen. Selbst wenn jeder einzelne effektiv nur einen kleinen Beitrag leisten kann, in der Summe wäre dieses Ergebnis beeindruckend."

Unter dem Motto "Heute schon Stromfresser gebändigt?" verschickt das Umweltamt zum Start der Kampagne Aufkleber, Broschüren und Plakate an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt. Sie sollen nach dem Willen von Wolfram Goldbeck, der das ehrgeizige Zwei-Jahres-Programm ausgearbeitet hat, daran erinnern, öfter einmal den "Aus"-Knopf zu betätigen. Außerdem verschickt das Umweltamt Testbögen, anhand derer jeder und jede das Stromsparpotenzial am eigenen Arbeitsplatz ermitteln kann.

Vor fünf Jahren war die Stadt Münster dem Klimabündnis beigetreten mit dem Ziel, den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids um 50 Prozent zu reduzieren. "Und selbstverständlich fassen wir uns als Stadtverwaltung auch an die eigene Nase", schmunzelt Oberbürgermeister Tillmann.