Schon nach der ersten Lektüre wird klar: Das Schulsystem ist so flexibel, dass auch nach der Wahl einer bestimmten Schule oder Schulform der weitere Ausbildungsweg eines Kindes offen bleibt. "Deshalb sollten Eltern mit ihrem Kind nach der Schule suchen, die seinen Interessen und Fähigkeiten möglichst weitgehend entspricht", rät Schuldezernentin Helga Boldt. "Zu diesem Zeitpunkt fällt noch keine Entscheidung über Studium und Karriere." Die beste Schule sei die, in der das Kind selbstständig und mit Begeisterung lernen kann.
Neben Hauptschulen, Realschulen, Sonderschulen und Gymnasien gibt es in Münster auch eine Gesamtschule und eine Waldorfschule. Sie alle werden mit ihren individuellen Angeboten in der Broschüre, die gemeinsam mit dem Presseamt herausgegeben wurde, vorgestellt. Fragen nach Fremdsprachenangeboten, Ganztagsbetreuung, Arbeitsgemeinschaften, möglichen finanziellen Hilfen und Beratungsangeboten werden hier beantwortet. Auch aktuelle Veränderungen wurden berücksichtigt zum Beispiel bei den Leistungskursen in der Oberstufe des Gymnasiums oder beim Wahlfachangebot an den Realschulen.
Ganz neu: Der Wechsel vom Gymnasium zur Realschule ist nur noch bis zur Klasse 9 möglich. "Die Chancen, die das offene Schulsystem bietet, werden manchmal einfach zu spät genutzt", so die Erfahrung von Bildungsberaterin Heike Epping-Hellrung. "Mancher Jugendliche muss kurz vorm Abitur aufgeben, frustriert und mit angeknackstem Selbstbewusstsein. Oft ist es besser, Probleme früh zu erkennen und das Kind auf eine Schule wechseln zu lassen, die seine Fähigkeiten optimal fördert und seine Lernlust erhält."
Und dazu können auch "Sonder-Angebote" beispielsweise für ausgesiedelte oder ausländische Kinder und Jugendliche beitragen, die das Informationspaket abrunden. Das blaue Heft ist kostenlos in der Bürgerberatung, Heinrich-Brüning-Straße 9, und der Bildungsberatung im Schulamt, Ludgeriplatz 4, erhältlich, die auch telefonisch informiert (4 92-40 71 oder -40 65).