Zur jährlichen Preisverleihung werden nur Honige zugelassen, die völlig frei von Rückständen sind und den entsprechenden Nachweis erbracht haben. Zudem müssen die Bienenhonige strenge Prüfungen bezüglich Zusammensetzung, Geruch, Geschmack und Aussehen bestehen. "Der ausgezeichnete Imker kann sich somit rühmen, zu den Besten der Besten zu gehören", erklärt Dr. Roland Otto, Leiter des städtischen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes. Dass die gestellten Anforderungen nicht im Vorbeigehen zu erfüllen sind, zeigten die Ergebnisse der Stiftung Warentest: Von 25 untersuchten Honigen waren dort nur vier Proben nicht belastet. Um so beeindruckender ist, dass bei den münsterschen Honigen nur eine von 35 Proben Rückstände aufwies. Und diese Konzentration lag weit unterhalb des gesetzlich zugelassenen Grenzwertes.
Rückstände im Honig können durch Medikamente bedingt sein, die zum Schutz der Bienen vor Parasiten eingesetzt werden. Besonders die Varroa-Milbe hat sich in den letzten Jahren als hartnäckiger Feind der Bienenvölker erwiesen. Seit 1993 arbeiten die Imker intensiv daran, die ungeliebten Stoffe von ihrem Honig fern zu halten. Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt und das Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe boten dazu Hilfestellung nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" an. Mit diesem neu erworbenen Wissen konnten die Imker Zusammenhänge zwischen der Behandlung der Bienen und den Rückständen im Honig erkennen und Vermeidungsstrategien entwickeln. Die Bemühungen sind von Erfolg gekrönt, denn seit 1995 nehmen die Rückstände im münsterschen Honig kontinuierlich ab: 1995 waren noch 61 Prozent der Proben betroffen, 1998 sank der Anteil auf 26 Prozent.