20.10.1999

"Hundegebell am Waldrand"

"Ausstellungsraum Münster" mit Arbeiten von Uwe Ehrngruber

(SMS) Künstlerinnen und Künstlern aus dem Bereich Bildende Kunst ein professionelles Forum für ihre Ausstellungen bieten - das ist das Anliegen der Reihe "Ausstellungsraum Münster - Positionen zur Malerei". Mit Arbeiten von Uwe Ehrngruber geht das Projekt des städtischen Kulturamtes jetzt in die dritte Runde. Unter dem Titel "Hundegebell am Waldrand" wird eine Auswahl kleinformatiger Werke des münsterschen Malers vom 21. Oktober bis zum 14. November in der Stadthausgalerie am Platz des Westfälischen Friedens gezeigt. "In unserer Reihe präsentieren wir im Schwerpunkt monografische Positionen", umreißt Andreas Ermeling das Konzept von "Ausstellungsraum Münster". Damit könne die gesamte Spannbreite eines künstlerischen Potenzials oder aber einzelne Entwicklungsphasen und Schaffensperioden in den Blick genommen werden. Andreas Ermeling und Dr. Gail Kirkpatrick (Städtische Ausstellungshalle Am Hawerkamp) begleiten das Projekt verantwortlich.

"Hundegebell am Waldrand" - dieser Ausstellungstitel ist Programm. Es sind Ansichten von Häusern in idyllischer Gartenkulisse, die in der Stadthausgalerie ins Auge fallen. Daneben: Stilisierte Ausschnitte von Wolkenhimmeln und formal anmutende Tafeln ohne offensichtliche Gegenständlichkeit.

Uwe Ehrngruber verwendet für seine Arbeiten ungerahmte Holzplatten, deren Seitenkanten auch nicht durch Anstrich vertuscht sind. Die zum Teil aus mehreren Schichten bestehende Malerei liegt, von der Seite sichtbar, wie eine abschließende Schicht auf der Holzstruktur.

Seine in grünen Farbtönungen gehaltenen Häuser und Gartenblicke wecken Assoziationen an vertraute Vorstellungen von Einfamilienhaus-Siedlungen am Stadt- und Waldrand. Ehrngrubers Bilder zeigen dabei das Äußere der Häuser mit einer hermetisch verschlossenen Fassade, die Abgründiges dahinter vermuten lässt. Jedes der gemalten Objekte unterscheidet sich von seinem Nachbarn, sie zeigen jedoch keine wirklichen individuellen und persönlichen Züge, die Hinweise oder Rückschlüsse auf ihre Bewohner zulassen könnten. Inhaltlich wie formal ist das assoziative Spiel mit dem hinter der Verschlossenheit Vermuteten Thema der Bilder - sei es im Kontrast der malerischen Abdeckung mit der Struktur der Holzplatte, sei es im Bezug der verriegelten Fassade der Häuser zu den Bewohnern, die man sich dahinter vorstellt.

Der 1960 in Münster geborene Künstler studierte von 1990 bis 1998 an der Kunstakademie Münster bei Ulrich Erben sowie bei Lutz Mommartz, bei dem er Meisterschüler war.

Öffnungszeiten der Stadthausgalerie: dienstags bis freitags 12 bis 20 Uhr; samstags und sonntags 12 bis 18 Uhr.