Ernst Hase gilt vielen als "der Entdecker der Emslandschaft". Sein Werk stand zeitlebens unter dem Einfluß der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts und des französischen Impressionismus. Die neuen Kunstströmungen seiner Zeit wie der Kubismus, die Neue Sachlichkeit oder nach dem Zweiten Weltkrieg die abstrakte Malerei entsprachen nicht seiner Vorstellung. Bis zu seinem Tode blieb er seinem Stil und seinen Überzeugungen treu.
Nach seinem Tod verwaltete seine Lebensgefährtin Liselotte Dannasch den künstlerischen Nachlass. Als sie im Frühjahr 1999 verstarb, sorgte deren Tochter Doris Austrup bestimmungsgemäß für die Übergabe eines Teils der Arbeiten an das Stadtmuseum. Das ist Anlass für die Präsentation eines Teils der Neuerwerbungen.
In der Ausstellung sind zehn Bilder von Ernst Hase zu sehen. Ausgewählt wurden Porträts und Landschaftsbilder des Künstlers, die er in seinem Privatbesitz behalten hatte. Es handelt sich um "private Bilder", die Hase für sich gemalt und - wie im Fall der Damenporträts - niemandem gezeigt hat. "Um den Charakter des Persönlichen zu wahren, sind die Porträts ungerahmt zu sehen, so wie Hase sie vermutlich bei sich aufbewahrt hat", erläuterte Museumsmitarbeiterin Dr. Edda Baußmann.
Die sechs Porträts zeigen ihm nahestehende Menschen, Personen aus seinem unmittelbaren Umfeld wie seinen Vater Felix Hase, seinen engen Freund Adolf Hatzfeld, die Düsseldorfer Sopranistin Ännchen Heyter und nicht zuletzt seine einstige Lebensgefährtin, die Schriftstellerin Nanda Herbermann.
Dazu wurden vier Bilder von Landschaften ausgewählt, die im Gegensatz zu den für Hase so typischen Emslandschaften nicht weitläufig bekannt sind. Es sind sehr persönliche Bilder aus Hases Besitz, beispielsweise das Aquarell seines Kottens in Hembergen.
Damit erlaubt die Ausstellung Einblicke in die Privatssphäre des Malers. Das wird durch einige Utensilien Hases unterstrichen, einen Malerkittel, die Baskenmütze und den Malkasten. Hinzu kommen zwei Masken. Der bekannte münstersche Künstler Albert Mazzotti (1882 - 1954) fertigte zu Lebzeiten eine Maske von Ernst Hase an. Eine Totenmaske wurde von dem ebenfalls in Münster tätigen Paul Waldow (1898 -1972) abgenommen.
Die Ausstellung ist zunächst bis zum 26. September und dann wieder ab Dezember im 2. Obergeschoss des Museums an der Salzstraße zu sehen (Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr; Eintritt frei).